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Bewegende Momente


Gestern wurde bei ARTE der Film „Die Reise der Delfine“ ausgestrahlt.

Der Film geht regelrecht unter die Haut … Drei Große Tümmler, die in Eilat am Roten Meer in einer offenen Delfine-Anlage aufgewachsen sind, haben Schwierigkeiten mit der restlichen Gruppe. Die Delfin-Trainerin Maya beschließt, die drei im Schwarzen Meer (aus dem sie ursprünglich stammen) auszuwildern.

Sehr feinfühlig, aber auch ohne beschönigende Kommentare oder Aufnahmen wird gezeigt, wie die drei Delfine (zwei Männchen und ein Weibchen) auf die insgesamt zwei Monate dauernde Auswilderungsaktion vorbereitet werden. Es werden sehr deutlich die Hindernisse sichtbar, die solch eine Aktion erschweren und im Fall von Lemon (dem 7-jährigen Delfin-Bullen) sogar zunichte machen können.

Lemon tritt in Hungerstreik und wird von Tag zu Tag schwächer. Sein Bruder Shanty versucht immer wieder, Lemon an die Wasseroberfläche zu drücken, damit dieser dort Luft holen kann. Dem Kameramann ist es gelungen, unglaubliche Szenen zu drehen!

Als das Team um Maya beschließt, Lemon künstlich zu ernähren bzw. ihm wenigstens die lebensnotwendige Zufuhr an Süßwasser zukommen zu lassen, schwimmt Lemon ganz ruhig in die Arme der Trainer – und stirbt, kurz nachdem er aus dem Wasser gehoben wurde. Ich war als Zuschauerin sehr betroffen darüber, dass Lemon offenbar bewusst entschieden hat, nicht mehr weiterleben zu wollen. Auch die Trauer bei den Trainern und Pflegern war immens groß.

Doch die Aktion ging weiter. Auch die beiden übrig gebliebenen Großen Tümmler wehrten sich gewaltig gegen den Eingriff in ihr Leben in Form von Tragebahren sowie enge, mit Wasser gefüllte Kisten auf Lkw und im Flugzeug. Im Film werden sehr dramatische Szenen gezeigt. Bei aller Tortur für die Tiere sieht man jedoch auch, wie sehr die Trainer um das Wohl der Delfine bemüht sind und regelrecht mitleiden.

Im Schwarzen Meer werden die Delfine dann zusammen mit einem russischen Delfin in die Freiheit entlassen. Der Jubel ist groß, als die Tiere ins offene Meer hinausschwimmen. Allerdings stellt man später (mithilfe von noch in Gefangenschaft vorgenommenen Tätowierungen an den Rückenflossen) fest, dass sich Shanty immer wieder Menschen nähert. Das schwangere Weibchen hat sich offenbar einer Delfin-Gruppe angeschlossen. Es wurde jedoch nie ein Jungtier in ihrer Nähe beobachtet. Und der dritte im Bunde, der aus Russland stammte, wurde nie wieder gesehen.

3 Kommentare

  1. Die 3 Delphine: Pashosh, Shandy und Lemon sind im Dolphin Reef (Rotes Meer) geboren!

    Auch ich hab es nicht verstanden, weshalb sie nicht im Roten Meer oder im Mittelmeer (vor der Küste Tel Aviv's gibt es viele Delphine) freigelassen wurden. Diese Auswilderung ins Schwarze Meer, war in meinen Augen eine einzige Strapaze für die 2 Delphine: Pashosh und Shandy haben es Gott sei Dank heil überstanden.

    Ich habe den Film 1mal gesehen… und werde ihn nie wieder ansehen!

    Lemon ist mit dem Blick auf das offene Meer hinaus…. (so wurde es mir erzählt) gestorben. Vielleicht galt seine Sehnsucht der "Freiheit" im Roten Meer.
    – Er war von Natur aus ein unternehmungslustiger Delphin, dem der Schalk im Nacken saß "wir würden sagen ein Lauser" – einmal hat er eine Frau (von ihr selbst erzählt) auf den Rücken genommen…. und ist mit ihr im Reef herumgeschwommen – und es dauerte wohl einige Zeit… bis er das wieder gelassen hatte. –

    Ich war von 1999 – 2006, 12mal in Eilat bei den Delphinen. Ich habe noch die freien Delphine erlebt… als sie immer ins offene Meer hinausschwimmen konnten, wann sie das wollten. – Das war so unbeschreiblich schön!

    Als das Gate geschlossen (nachzulesen auf der Dolphin Reef website) wurde und zwar, so wie es aussieht für immer, änderte sich diese wunderbare Stimmung (selbstvertändlich)….im Dolphin Reef. Furchtbar für alle und vor allem für die Delphine!
    Nana…. rebellierte so extrem, dass sie von den anderen Delphinen eine zeitlang getrennt werden musste. Ich habe sie selbst erlebt und es hat einem fast das Herz zerrissen.

    Doch auch im Dolphin Reef allgemein scheint es Veränderungen zu geben:
    Jahrelang gab es monatliche news über die Delphine im Reef – das hat sich seit 2006 stetig reduziert – und nun war der letzte Eintrag, 1mal, in 2011! Seitdem gar nichts mehr über die Delphine….!!! – Ich verstehe es nicht – und es gibt auch keine Antwort darauf !!!

    Doch die Bilder auf der Website – schließen vermehrt auf Events!
    """UND DIE DELPHINE KÖNNEN lauter Musik und Krach NICHT AUSWEICHEN"""
    Das ist einfach nur traurig!!!

    Es war für mich einmal ein traumhaft schöner Ort mit den FREIEN Delfinen und ein unbeschreibliches Geschenk, das für mich persönlich immer bleibt!

    Pashosh ist meine spezielle "Delphinfreundin" – ich war traurig als sie nicht mehr im Reef war…. aber, noch viel glücklicher als sie in die Freiheit kam. – Und sie war nicht im Schwarzen Meer (Delphin-Gruppe) verschwunden, sondern in Kontakt zu Menschen!

    geschrieben von Aya
  2. Wirklich ein sehr berührender Film, und das haben die sicher nicht auf Kosten von Lemon gemacht, das ist nämlich wirklich passiert.

    geschrieben von Fabian
  3. Ich verstehe nicht, warum man die Eilat-Tiere nach Russland auswildern "musste". Hätte man in Eilat nicht einfach das Netz aufmachen können? Dort waren die Delfine doch inzwischen zu Hause. Für mich hat das alles "a G'schmäggle", wie der Schwabe sagt. Wollten die Leute um Trainerin Maya einen interessanten Fernsehfilm auf Kosten von Lemon? Wollten sie sich nur selbst in Szene setzen? Für mich ist Eilat nicht das, als was es immer gepriesen wird. Für mich ist Eilat nichts anderes als ein Freiluft-Delfinarium, in dem die Delfine den gleichen Bedingungen ausgesetzt sind wie in der (von vielen verdammten) Nürnberger Lagune.

    geschrieben von Rüdiger

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