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Intensiver Delfin-Tourismus schadet den Tieren


In der Urlaubszeit boomt der Delfin-Tourismus in verschiedenen Regionen der Erde. Es ist ein unvergleichliches Erlebnis, seinen Lieblingstieren – nur durch die Bootsreling getrennt – ganz nahe zu kommen. Doch oft führen sich Whale-Watching-Anbieter nicht als umsichtiger Gast auf, wenn sie die smarten Meeressäuger in deren Lebensraum besuchen.

Rüdiger Hengl

Delfin-Tourismus auf Sansibar
(Foto: Rüdiger Hengl)

Delfine verändern ihr Verhalten

Dort, wo der Delfin-Tourismus recht intensiv ist, verändert sich das Verhalten der Delfine stark. Sie kümmern sich weniger um ihre Jungtiere und ihre Ruhephasen werden verkürzt. Außerdem verbringen sie nur halb so viel Zeit wie normal mit der Futtersuche, mit Spielen und mit der Sozialpflege.

In Sansibar vor der Ostküste Afrikas haben Forscher beobachtet, dass die Delfine durch die Störung von Ausflugsbooten nur noch ein Viertel der üblichen Zeit mit Ausruhen verbringen. Die Folge ist, dass die Tiere ruhelos, erschöpft und genervt wirken.

Regeln, die von Sansibars Ministerium für Fischerei und Marinewirtschaft zum Schutz der Delfine aufgestellt wurden, werden leider nicht kontrolliert. Tom Gentle, Dokumentarfilmer aus Glasgow, vergleicht die Ausfahrten zu den Delfinen mit einer Hetzjagd. Er sagt: „Die Delfine sind vor uns geflüchtet. Sie wollten eindeutig nicht in unserer Nähe sein.“

Dass es auch anders geht, zeigen einige Guides, die „sanfte Touren“ anbieten.
(Quelle: Delfine im Stress)

Lesetipps zum Thema

* Delfin-Abenteuer in Sansibar – Erfahrungsbericht von Rüdiger Hengl
* Nachhaltiger Delfin-Tourismus in Sansibar
* Mit Delfinen verantwortungsvoll umgehen
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* Delfine im Roten Meer werden belästigt.

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