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Bisher mussten 484 Delfine ihr Leben lassen


Die Datenbank CetaBase hat vor kurzem die Liste der in Taiji/Japan gefangenen Delfine aktualisiert.

Streifendelfine ganz nah am Boot (Foto: Susanne Gugeler)

Streifendelfine ganz nah am Boot (Foto: Susanne Gugeler)

Seit Beginn der Treibjagd-Saison (September 2014) bis zum 13. Januar 2015 wurden 742 Delfine aus 5 Arten gefangen. 484 Tiere wurden getötet, 216 wurden freigelassen und 40 Meeressäuger wurden für Aquarien gefangen. Außerdem werden bei CetaBase 2 Tiere gelistet, die eines unbekannten Todes gestorben sind.

Im Einzelnen sieht die blutige Bilanz folgendermaßen aus:
Pazifische Große Tümmler: Von 30 gefangenen Tieren wurden 11 getötet, 9 sind Lebendfänge und 10 wurden freigelassen.

Fleckendelfine: Von 193 gefangenen Tieren wurden 40 getötet, 26 sind Lebendfänge und 127 wurden freigelassen.

Rundkopfdelfine: Von 270 gefangenen Tieren wurden 204 getötet, 5 sind Lebendfänge und 61 wurden freigelassen.

Kurzflossen-Grindwale: Von 61 gefangenen Tieren wurden 41 getötet, 2 sind Lebendfänge und 18 wurden freigelassen.

Streifendelfine (auch Blau-Weiße-Delfine genannt): Von 188 gefangenen Tieren wurden alle getötet.

Mehr über die Delfin-Treibjagd unter Japan – Land der blutenden Buchten.

2 Kommentare

  1. Hallo Oliver! Nach meinem Kenntnisstand wissen nur wenige Japaner, was sich in dem kleinen Küstenort Taiji abspielt. Die Presse informiert nur sehr „zurückhaltend“ darüber, wie mir ein Bekannter, der schon fünf Jahre in Tokio lebt, mitgeteilt hat.

    Auch in der Umgebung von Taiji wird das Abschlachten der Delfine offenbar gar nicht so richtig (oder als wichtig) wahrgenommen. Im Sommer gibt es in der „Todesbucht“ Schwimmangebote mit gefangenen Delfinen. Keiner scheint sich Gedanken darüber zu machen, dass am gleichen Ort ab September getötete Delfine das Wasser der Bucht wieder rot färben.

    http://www.atlanticblue.de/neu/atlanticblue_01.html
    (runterscrollen bis zur Überschrift „Taiji im Sommer 2012“)

    Es ist dort wohl so ähnlich wie bei uns mit den Schweinen. Im Streichelzoo kann man mit ihnen schmusen, manche halten sich sogar Mini-Schweine als Haustier und abends landet der größere Verwandte dann zusammen mit Pommes und Salat auf dem Teller.

    „Küstenländer“ haben außerdem eine andere Einstellung zu Delfinen. Sie werden von vielen als Nahrungsressource gesehen, genauso wie Fische.

    Doch es gibt immer mehr japanische Tierschützer, die wegen der Schlachtungen auf die Straße gehen. Außerdem wird in vielen Haushalten kein Wal- oder Delfinfleisch mehr gegessen.

    Das lässt hoffen. Genauso wie die Maßnahme der WAZA (Weltzooverband). Zoologische Einrichtungen des japanischen Landesverbandes JAZA, die der WAZA angeschlossen sind, werden ausgeschlossen, wenn sie Delfine aus der Treibjagd beziehen.

    Wie ich von der Delfin-Expertin Kathleen Dudzinski erfahren habe, gibt es in Japan Forschungsprojekte zum Verhalten und zur Kommunikation der Delfine.

    geschrieben von Susanne
  2. Fast 500 Delfine!
    Das ist ja deutlich mehr als in allen Delfinarien Europas zusammen gehalten werden.

    In Japan gibt es ja auch eine große Zahl an Delfinarien (rund 35, mehr als in den allermeisten anderen Ländern), d.h. offensichtlich sind auch dort die Leute sehr an den Meeresakrobaten interessiert und die Meeressäuger sind dort dann wohl doch sehr beliebt.

    Gibt es Informationen darüber, ob sich auch in Japan dadurch das Bewusstsein in der Bevölkerung entwickelt, diese Tiere zu schützen? Denn ich denke, dass jemand, der einmal Delfine erlebt hat, kaum mehr für dieses Abschlachten plädieren wird

    geschrieben von Oliver

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