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Orcas übernehmen Herrschaft


Der Eisbär wird abgelöst …

Nachdem durch den Klimawandel die Lebensbedingungen für Eisbären im Nordpolargebiet immer schlechter werden, profitiert ein anderes großes Tier von der Erderwärmung: der Orca (wegen seiner großen Rückenflosse auch Schwertwal genannt).

Eisfreies Gebiet lockt Orcas an

Seit einigen Jahren sind im Sommer viele Gebiete der Arktis eisfrei. Deshalb dringen Orcas zunehmend vom Nordatlantik bis ins Polarmeer vor. Bisher hielt sie das Eis fern, denn sie können an den Schollen ihre hoch aufragende Rückenflosse verletzen.

Die einheimische Bevölkerung von Baffin Island/Kanada hat das vermehrte Auftauchen der Orcas zuerst bemerkt. Denn sowohl die Inuits als auch die Orcas machen Jagd auf Narwale.

Teils sehen die Inuits die Orcas als Beute-Konkurrenten an, teils profitieren sie aber auch von den großen Zahnwalen. Denn die auffälligen Orcas führen sie quasi direkt ins Jagdgebiet.

Unterschiedlichste Jagdtechniken

Mit ihren unterschiedlichen Jagdtechniken bringen Orcas einen immer wieder zum Staunen.

* Manche haben sich auf den Fang von gefährlichen Stachelrochen spezialisiert, indem sie ihre Beute ganz vorsichtig packen und sich mit ihr im Kreis drehen, bis dem Rochen schwindelig wird. Oder ein Orca drückt den Stachelrochen an den Boden und ein anderer beißt den Kopf ab.

* In Patagonien attackieren Orcas junge Robben am Strand.

* In anderen Gebieten treiben Orcas Heringe zusammen. Schließlich schlägt ein Wal mit der Schwanzflosse in die Fischkugel hinein. Die getroffenen Fische sinken betäubt nach unten. Dort werden sie von den Orcas aufgelesen.

* In der Antarktis bilden Orcas Wellen und schubsen dadurch Robben von Eisschollen.

Und nun kennen wir eine weitere Jagdtechnik, die im Polargebiet angewandt wird: Die Orcas treiben Narwale in flacheres Gewässer Richtung Ufer und stürzen sich dann über die Meeressäuger, um sie zu ertränken.

Den Beitrag über die neuen Herrscher der Arktis könnt ihr euch in der Mediathek von servustv oder auf YouTube ansehen.

Lesetipps

* Orcas – Räuber mit Familiensinn
* Besuch bei den Wölfen des Meeres
* Jagdtechniken der Schwertwale

2 Kommentare

  1. Nach jeder Änderung in einem Ökosystem stellt sich (so lange die Änderung das System nicht komplett zusammenbrechen lässt), ein neues Gleichgewicht mit Gewinnern und Verlierern ein.

    Wusstet ihr z.B., dass die Amsel vor 200 Jahren noch gar kein Stadtvogel war, sondern fast ausschließlich in Wäldern lebte? Für uns sind Amseln (neben Tauben und Spatzen) ja mit die häufigsten Vögel überhaupt in den Städten und eines der bekanntesten Beispiele für einen „Kulturfolger“

    geschrieben von Oliver
  2. Orcas als Klimawandel-Profiteure und auf Narwaljagd – genau das Thema hatte ich auch gerade recherchiert.
    Superspannend.
    Nur die Narwale haben die A…karte. Orcas sind deutlich effektivere Jäger als Eisbären.

    geschrieben von Bettina Wurche (meertext)

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