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Zum Vaquita-Tag am 8. Juli


Schon mehrmals habe ich hier bei den MEERESAKROBATEN über den kurz vor dem Aussterben stehenden Kalifornischen Schweinswal (Vaquita) berichtet.

Zwei Vaquitas
(Foto: Wikipedia/NOAA)

Nur noch etwa 30 Tiere bevölkern den Norden des kalifornischen Golfes. Sie kommen in keinem anderen Gebiet vor.

Der Vaquita gilt als der am meisten bedrohte Meeressäuger der Welt.

Ungewollter Beifang

Als Beifang gerät der kleine Schweinswal in Netze, mit denen illegal Fische (vor allem der Totoaba) gefangen werden. Zwar wurde von der mexikanischen Regierung ein Verbot für Stellnetze ausgesprochen, doch die Kontrollen sind zu lasch, damit dieses Verbot auch durchgesetzt werden kann.

Vivavaquita

Die Organisation vivavaquita begeht immer am ersten Samstag nach dem 4. Juli den Vaquita-Tag, um auf das düstere Schicksal des kleinen Schweinswals aufmerksam zu machen

In diesem Jahr fällt der erste Samstag nach dem 4. Juli auf den heutigen Tag. Es beteiligen sich etliche Organisationen sowie Zoos auf der ganzen Welt daran, den kleinen Schweinswal bekannter zu machen bzw. etwas zu seinem Schutz beizutragen.

Auch der Nürnberger Tiergarten hilft dem Vaquita

Als eine der ersten europäischen Einrichtungen beteiligt sich auch der Nürnberger Tiergarten sowie die im Tiergarten ansässige Artenschutzorganisation YAQU PACHA an der Rettung des kleinen Schweinswals. Es wurde zu diesem Zweck eine eigene Vaquita-Homepage eröffnet.

Bei den YAQU-PACHA-Artenschutztagen am vergangenen Wochenende war der kleine Schweinswal das Hauptthema der Kampagne. Es gab im Tiergarten Informationstafeln, Aktionen und Installationen rund um den kleinen Wal.

Große Tümmler sollen den Vaquita in ein Schutzgebiet lotsen

Da der Nürnberger Tiergarten seit Anfang der 1970er-Jahre Große Tümmler beherbergt, kann man dort gut nachvollziehen, dass ausgerechnet diese Delfinart dem Vaquita helfen soll zu überleben.

In der US-Marine ausgebildete Große Tümmler werden nämlich zurzeit darauf trainiert, Vaquitas in deren Lebensraum aufzuspüren und in ein Meeresgehege zu lotsen. Dies kündigte Mexikos Umweltminister Rafael Pacchiano vor ein paar Tagen an. Die Aktion soll im September starten.

In diesem Meeresgehege sollen die Vaquitas gehalten werden, bis ein besserer Schutz bzw. eine bessere Überwachung ihres Lebensraums als sicher gilt.

Man hofft, dass sich die Vaquitas in menschlicher Obhut fortpflanzen und somit den minimalen Bestand von 30 Tieren aufstocken werden.
(Quellen: Donaukurier, BBC)

Lese- und Filmtipps zum Thema

* Souls of the Vermilion Sea
* Letzte Chance für den Vaquita?
* Der kleinste Schweinswal

4 Kommentare

  1. Auch wenn jetzt manche „Tierschützer“ vermutlich aufschreien werden: Ohne künstliche Besamung und vorselektierten Samen wird das kaum gehen. Allerdings stehen dann die Chancen ziemlich gut, dass daraus wieder eine langfristig überlebensfähige Population entsteht.

    geschrieben von Norbert
  2. Um ganz ehrlich zu sein fürchte ich, dass es trotz der jetzigen Bemühungen zu spät ist, die Vaquitas noch zu retten. Selbt wenn es gelingen würde, alle 30 verbliebenen Tiere in das Gehege zu lotsen – wie viele davon sind im fortpflanzungsfähigen Alter?
    Selbst mit ausgeklügelten Zuchtmethoden braucht man eine genetische Mindestvielfalt, um Inzucht zu vermeiden und die Art dauerhaft zu erhalten. Ich meine, mal gelesen zu haben, dass man bei höheren Wirbeltieren einen Bestand von mind. 60 bis 80 fortpflanzungsfähigen Individuen braucht, um eine Art langfristig das Überleben zu sichern. Man hätte also bereits vor Jahren beginnen müssen.
    Ich wäre natürlich froh, wenn ich mich hier irre, aber ich bin – was das Projekt angeht – nicht allzusehr optimistisch, was nicht heißen soll, dass man es deswegen nicht zumindest versuchen sollte, die kleinen Wale zu retten

    geschrieben von Oliver
    1. Ich finde auch, dass dieser Versuch besser ist, als nichts zu unternehmen.

      geschrieben von Susanne
    2. Zumindest was die Gründerzahl betrifft, sind schon Säugetierarten mit weniger erhalten worden. Zum Beispiel gehen alle Davidshirsche heute auf einen Bullen und fünf Kühe zurück. (Obwohl ich mal gehört haben, es wären mehr gewesen, aber nicht sehr viel mehr.)

      geschrieben von Dani

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