Mythos Wal

Meeresakrobaten, 28. Oktober 2007

Mythos Wal – gestern und heute

Warum gibt es bei den Meeresakrobaten eine Sektion „Mythos Wal“?

Immer auf der Suche nach Delfinen und Walen

Auf meiner Whale-Watching-Tour durch Vancouver Island (siehe Bericht vom 7. September 2003) bin ich den Orcas nicht nur live begegnet, sondern ich traf sie überall in Form von Abbildern – sei es auf Wappenpfählen, Schmuckstücken oder Hauswand-Malereien. Kein Wunder also, dass ich begann, mich für die Bedeutung des Wals an der nordpazifischen Küste zu interessieren.

Um mehr über den Wal und seine Beziehung zu den Ureinwohnern von Vancouver Island zu erfahren, habe ich zwei Bücher von Antje Babendererde gelesen. Die Autorin versteht es brillant, denjenigen, der sich mit ihren Romanen beschäftigt, zu begeistern. Nicht nur die Rahmenhandlungen sind äußerst spannend, sondern auch der reelle Hintergrund, den Antje B. vermittelt.

In Der Gesang der Orcas und in Der Walfänger treffen „moderne Eurpäer“ auf Indianer der Nordwestpazifik-Küste, die sehr mit ihrer Tradition verbunden sind. Es geht um Liebe und Trauer, um Unverständnis und Toleranz. Gefühle und Einstellungen, die von den Vertretern zweier äußerst unterschiedlicher Kulturen mit in die Begegnungen getragen werden.

Neben meinen eigenen Erlebnissen in Vancouver Island und der Lektüre von Antje B.s Büchern hat mich zudem eine Ausstellung im bayrischen Oettingen für dieses neue Thema inspiriert. In „Totempfahl und Potlatch“ (so lautete der Titel der Ausstellung) wurden Leben, Kunst und Mythen der Ureinwohner Nordamerikas – der First Nations – vorgestellt. Auch hier habe ich so manches Mosaiksteinchen für „Mythos Wal“ sammeln können.

Frank in British Columbia (Foto: Frank Blache)

Außerdem hat mich Frank Blache tatkräftig unterstützt. Frank erobert nun schon seit 10 Jahren Stück für Stück die Welt. Während seiner spannenden Urlaubsreisen ist er dabei stets u.a. auf der Suche nach Walen und Delfinen. Neben vielen Wal-Arten, die ihm begegnet sind, hat er einige Abenteuer bestehen müssen (siehe dazu den Bericht Unterwegs mit der Spirit of Adventure oder die Website über die Polargebiete). Die meisten Fotos bei „Mythos Wal“ stammen von Franks letzter Reise durch British Columbia, 2004.

Und last but not least – der Mythos Wal hat auch im 21. Jahrhundert noch eine große Bedeutung! Als Beweis hierfür möchte ich LUNA erwähnen. Dieses Orca-Männchen lebte seit 2001 getrennt von seiner Familie im Süden von Vancouver Island, bevor es im März 2006 Opfer eines Schiffsunglücks wurde.

Die Indianervereinigung der Mowachaht/Muchalaht First Nations glaubte, dass LUNA den Geist eines Häuptlings innehatte, der kurz vor dem Auftauchen des Schwertwals in diesem Gebiet gestorben war.

Wie das Beispiel LUNA zeigt, existieren das Gestern und das Heute in manchen Gegenden noch gleichberechtigt nebeneinander. Wenn du also abtauchst, um Riten, Religion und Mytholgie der First Nations zu verstehen, wirst du bestimmt wieder erfrischt und um ein paar Erkenntnisse reicher auftauchen und vielleicht den einen oder anderen Gedanken einer faszinierenden Kultur mit in „deine Gegenwart“ nehmen. Viel Spaß also mit dem Mythos Wal.

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