Berichte

25 Jahre Yaqu Pacha („Wasserwelt“)


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La-Plata-Delfin
(Foto: Dr. Lorenzo von Fersen)

Merkmale und Eigenschaften des La-Plata-Delfins

Auf der Website von Yaqu Pacha bekommt man über den La-Plata-Delfin folgende Informationen:

  • „Der La-Plata-Delfin (Pontoporia blainvillei) ist mit maximal 1,70 m Körperlänge und 45 kg Körpergewicht eine der kleinsten Delfinarten.
  • Er hat eine graubraune Färbung, wobei der Rücken meist etwas dunkler als der Bauch ist. Der Kopf ist sehr rund und der Schnabel ist außergewöhnlich schlank und lang. Im Verhältnis zur Körperlänge ist dies der längste Schnabel aller Delfinarten.
  • Die Finne ist dreieckig mit abgerundeter Spitze und im Vergleich zu den anderen Flussdelfinarten gut ausgebildet. Die Flipper sind extrem breit.
  • Obwohl zu den Flussdelfinen gehörend, ist der La-Plata-Delfin eine überwiegend marine Art. Sein Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf die Küstengebiete atlantischer Gewässer Südamerikas von Espirito Santo, Brasilien bis zur Halbinsel Valdez, Argentinien.
  • Die Tiere bevorzugen flache Küstengewässer und werden selten in Wassertiefen von über 20 Metern gesehen.“

Vier unterschiedliche Populationen

Wie man im Vortrag von Lorenzo von Fersen erfahren konnte, stellten Forscher fest, dass es vier Populationen gibt, sogenannte „Uniques“. Die im Norden lebenden Tiere vergesellschaften sich nicht mit den weiter südlich lebenden Tieren.

Doch es werden von Jahr zu Jahr immer mehr „Verinselungen“ der vier Uniques registriert. Das heißt: Ihre Routen werden durch menschliche Einflüsse unterbrochen. Der genetische Austausch wird unterbunden. In manchen Regionen gibt es gar keine La-Plata-Delfine mehr.

Lorenzo von Fersen hat einen C-POD mitgebracht.
(Foto: Rüdiger Hengl)

Delfine sind schwierig zu entdecken

La-Plata-Delfine leben nur in kleinen Gruppen von zwei bis vier Tieren. Sie vom Boot oder Flugzeug aus zu sichten, ist äußerst schwierig und außerdem sehr kostspielig.

Deshalb haben Lorenzo von Fersen und seine Mitarbeiter eine neue Zählmethode zum Einsatz gebracht. Es geht um sogenannte C-PODs.

Click-Porpoise Detector

C-PODs (= Click-POrpoise Detector; Porpoise ist die wissenschaftliche Bezeichnung für Schweinswal) sind statisch-passiv-akustische Rekorder.

30 dieser Geräte wurden in der Bucht von Babitonga (Brasilien) ausgebracht, wo sie die Laute der La-Plata-Delfine aufnehmen sollen. Sowohl Gewöhnliche Schweinswale als auch La-Plata-Delfine stoßen nahezu identische Echo-Laute aus. Daher konnte man diese Detektoren, die ursprünglich an Schweinswalen getestet wurden, auch für die kleinen Delfine einsetzen.

C-PODs ermöglichen es, Laute der Delfine 24 Stunden lang und über mehrere Monate zu registrieren. Mittels dieser Aufnahmen kann man die Habitat-Nutzung der Tiere ermitteln und auch die Gesamtpopulation schätzen. Erste Schätzungen gehen von 50 Tieren in der Babitonga-Bucht aus.

Auf der nächsten Seite erfahrt ihr etwas über zum Teil ungewöhnliche Forschungsmethoden.

5 Kommentare

  1. In der vorletzten Ausgabe der Zeitschrift „Tauchen“ war eine große Aufstellung „aller“ Meeresschutzorganisationen … „Yaqu Pacha“ hat gefehlt. Wie so oft.
    „Sinnvoll“ und „effektiv“ ist halt was anderes als „laut“ und „auffällig“

    Schade eigentlich.

    geschrieben von Norbert
    1. Hallo Norbert,
      nachdem Jasmin Jaersch in ihrem am 12.5.2017 in TAUCHEN veröffentlichtem Kommentar (https://www.tauchen.de/tauchwissen/biologie/kommentar-delfinarien-in-deutschland-verbieten/) fordert, Delfinarien in Deutschland zu verbieten, sehe ich dieses „Magazin“ inzwischen etwas zwiespältig.

      geschrieben von Rüdiger Hengl
    2. Vorgestern habe ich auf der Seite einige Kommentare und kritische Nachfragen zu den Inhalten des Kommentars hinterlassen, u.a.:

      – als Ergänzung zu Rüdigers Zitat aus dem Kommentar bezüglich der Nachzuchten, dass man auch global betrachtet erst einmal auszählen müsste, ob die Aussage, die wenigsten Tiere stammten aus Nachzuchten überhaupt zutrifft, mit Verweis auf Ceta-base,

      – bezogen auf den ersten Absatz von Martins Kommentar der Einwand, dass die Autorin sich gegen die Delphinhaltung in Deutschland ausspricht, dies aber mit Argumenten begründet, die zwar weltweit zutreffen können, in Deutschland aber eben nicht,

      – eine Frage an die Autorin, ob sie bei ihrem Besuch in Duisburg konkrete Anhaltspunkte bei den Tieren beobachten konnte, die auf das von ihr unterstellte schlechte Befinden der Tiere hinweisen, in die Bitte, diese zu erläutern, um sich bei einem Besuch vor Ort selbst davon überzeugen zu können.

      Bis jetzt sind keine der Kommentare zu sehen, geschweigen denn eine Antwort auf die Frage erfolgt.

      geschrieben von Dani
  2. Man merkt Susanne einfach an, dass die aufgrund Ihrer Ausbildung und aufgrund dessen, dass sie schon viele Bücher rezensiert (besprochen) hat, in der Lage ist, auch schwierige Themen verständlich zusammenzufassen, um sie so auch dem breiten Publikum zugänglich zu machen. Das ist ihr auch hier wieder glänzend gelungen.

    Ein weiteres Beispiel für ihre Kompetenz ist die Kinderseite http://www.derkleinedelfin.de, auf der FINN, der kleine Delfin, von Susanne textlich unterstützt, die Meeressäuger und deren Lebensraum so erklärt, dass jeder, aber auch wirklich jeder der lesen kann (für die meisten beginnt das im Grundschulalter), das Dargestellte begreifen und verstehen kann.

    geschrieben von Rüdiger Hengl
    1. Vielen Dank für das nette Kompliment, Rüdiger! ;o))

      geschrieben von Susanne

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