„Alle Delfine sehen gleich aus!“
„Sie lächeln alle und haben eine graue Hautfarbe.“ Diese Behauptungen hört man immer wieder, doch Delfin ist nicht gleich Delfin …
Sieht man einmal davon ab, dass es unter den über 30 bekannten Delfin-Arten große und kleine, lang- und kurzschnauzige, Tiere mit und ohne Rückenflosse gibt, so unterscheiden sich auch die Individuen einer Art erheblich voneinander. Du musst nur ganz genau hinschauen. Üben kannst du deinen Blick in einem gut geführten Delfinarium, zum Beispiel in Nürnberg oder Duisburg oder auch in Harderwijk (Niederlande). Da gibt es Unterwasserscheiben, durch die du die Meeressäuger sehr gut beobachten kannst.
Identifizierung
Verena Pecsy hat bereits in beiden deutschen Einrichtungen die Möglichkeit gehabt, den Großen Tümmlern während eines Praktikums ganz nah zu sein. Sie hat die „Steckbrief“-Fotos gemacht, mit deren Hilfe du dein Auge bzw. deine Beobachtungsgabe schulen kannst. Alle gezeigten Delfine stammen übrigens aus dem Nürnberger Delfinarium.
Wenn dir die Identifikation der oben gezeigten Delfine gelingt, dann kannst du dich demnächst auch an die Wiedererkennung von frei lebenden Exemplaren machen. Es gibt viele Delfinschutz-Organisationen, die für ihre Beobachtungs-Fahrten immer wieder Praktikanten suchen.
„Fingerabdruck“
Allerdings wird auf dem offenen Meer weniger nach Kerben am Schnabel oder kleinen Pigmentveränderungen Ausschau gehalten (das ist bei der oft großen Entfernung zu den Tieren und dem manchmal hohen Wellengang schlecht möglich), sondern nach den sehr unterschiedlich ausgeprägten Rücken- und Schwanzflossen der Meeressäuger. Von diesen Körperteilen wird dann sogar ein „Fingerabdruck“ hergestellt – natürlich nicht mit Stempelkissen und Papier, sondern mit dem Fotoapparat. Die auf dem Bild festgehaltenen Finnen und Fluken (so nennt man die Rücken- und Schwanzflossen auch) lassen sich dann bei weiteren Ausfahrten den entsprechenden Tieren zuordnen und die Delfin-Forscher können auf diese Weise etwas über die Aufenthalts- und Schwimmgewohnheiten der Delfine erfahren.
Und los geht’s!
So, nun aber genug mit der Theorie, jetzt geht es ans Üben! Jede der folgenden Beschreibungen passt zu einem der oben abgebildeten „Steckbrief“-Fotos. Da die Bilder recht klein sind, musst du schon genau hinsehen! Erst wenn du der Meinung bist, du hast das Tier gefunden, auf das eine Beschreibung passt, kannst du auf das Bild klicken und dann erfährst du, ob du genau beobachtet hast …
Welcher Delfin ist das?
– Anke hat viele Kratzer auf der Haut und einen Kreis auf der rechten oberen Schnabelhälfte.
– Jenny hat am Schnabel (so nennt man die Delfin-Schnauze) oben rechts eine Einkerbung.
– Naomi hat im Nackenbereich mehrere dunkle Flecken. Außerdem spielt sie gern mit Noah …
– Noah hat links auf der Stirn einen kreisrunden dunklen Fleck.
– Nynke ist sehr hell und hat einen kurzen Schnabel mit einem Fleck rechts unten.
Delfine live
Wenn du deine Beobachtungsgabe einmal am lebenden Objekt testen willst, so findest du auf den Meeresakrobaten viele Anregungen sowohl für Besuche in einem Delfinarium als auch für Delfin-Beobachtung auf dem Meer. Und natürlich soll hier auchVerena Pecsys Homepage genannt werden, auf der du sehr viel über Delfinarien erfährst oder über Verenas Begegnungen mit Fleckendelfinen auf den Azoren.