Berichte

Export von Belugas nach China wird abgelehnt


Themen:

Meeresakrobaten, 4. Oktober 2025

Dem Marineland in Onatario/Kanada geht das Geld aus. 30 Belugas werden dort beherbergt. Ihr Unterhalt kostet Monat für Monat 2 Millionen Dollar.

Beluga
(Symbolfoto: Ulrike Germeshausen ((†)

Export nach China wurde Abfuhr erteilt

Das Gesetz zur Beendigung der Gefangenschaft von Walen und Delfinen aus dem Jahr 2019 verbot die Haltung von Walen, Delfinen und Schweinswalen zur Zucht oder zur Unterhaltung in Kanada. Für die Ausfuhr der Tiere ist eine spezielle Bundesgenehmigung erforderlich.

Das Marineland stellte nun bei der Regierung einen Antrag, die Weißwale nach China in einen Freizeitpark zu exportieren. Dort würden sie Teil einer Show werden. Außerdem würde dort ein aktives Zuchtprogramm betrieben werden.

Die kanadische Fischerei- und Meeresministerin Joanne Thompson erteilte der Ausfuhr eine Abfuhr. In einer Erklärung machte sie deutlich, sie könne den Export nicht guten Gewissens genehmigen und ihre Entscheidung stehe im Einklang mit den Bestimmungen des Fischereigesetzes zum Schutz von Meeressäugern vor Ausbeutung.

Gefangener Beluga
(Symbolfoto: Free Russian Whales)

Werden Tiere getötet?

Falls es keine Entscheidung gibt, wo die 30 Tiere untergebracht werden können, wäre – laut Marineland – eine grausame Option die Euthanasie.

Ausfuhr nur für wissenschaftliche Forschung

Das Fischereiministerium kann eine Ausfuhrgenehmigung nur erteilen, wenn das Außerlandesbringen der Tiere wissenschaftlichen Forschungszwecken dient oder wenn die Haltung eines Tieres in Gefangenschaft an einem anderen Ort im besten Interesse seines Wohlergehens ist.

Thompson erklärte, sie sei bereit, zukünftige Genehmigungsanträge unter Berücksichtigung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Wale zu prüfen. Die nächsten Schritte für die Wale lägen jedoch bei Marineland und der Provinz Ontario.

Premier Ford ist „enttäuscht“

Ontarios Premierminister Doug Ford sagte vor ein paar Tagen, er sei „enttäuscht darüber, dass die Bundesregierung der Umsiedlung der Wale nicht zustimmen wollte“.

„Ich appelliere dringend an die Bundesregierung, uns zu ermöglichen, sicherzustellen, dass diese Wale in einer wirklich guten Umgebung oder einem neuen Zuhause überleben. … Wir müssen nicht alle 30 auf einmal umsiedeln. Ein paar hier, ein paar da. Wir wollen, dass sie überleben.“

Beluga-Fluke
(Symbolfoto: Ulrike Germeshausen ((†)

Park wurde in diesem Jahr nicht geöffnet

Marineland Canada wurde in diesem Jahr nicht geöffnet und begann mit dem Verkauf seiner Fahrgeschäfte. Drohnenaufnahmen von CBC News im Juli zeigten Mitarbeiter, die sich weiterhin um die verbleibenden Belugas und Delfine kümmerten und mit ihnen interagierten.

Forderungen nach einem Walschutzgebiet

Ein mögliches Zuhause für die Belugas, das von Tierrechtsaktivisten genannt wird, ist ein geplantes Walschutzgebiet vor der kanadischen Küste Nova Scotias. Dieses Projekt ist jedoch ins Stocken geraten.

„Ich würde die Wale gerne in einem Schutzgebiet sehen und ihnen ein Leben in einem Umfeld ermöglichen, das dem, was wir als die beste Umgebung für die Wale kennen, besser entspricht“, sagte Thompson. „Das wäre ein wunderbares Ergebnis.“

Tierschutzorganisationen fordern, das Walschutzgebietsprojekt zu beschleunigen oder Marineland in eine von unabhängigen Experten beaufsichtigte Palliativstation für Wale und Delfine umzuwandeln.
(Quellen: CetaBase und cbc.ca)

Wer hält die schützende Hand über die Belugas?
(Foto: Toni)

Die oft durch Aktivisten forcierte Schließung eines Marineparks setzt die Tiere großen Problemen aus. Im Fall Kanada ist sogar von Tötung der Belugas die Rede …

Meeresgehege existieren nur auf dem Papier oder können nicht finanziert werden. Ich wünsche mir von Organisationen, die – ihrem Namen nach – dem Tierschutz dienen, die Konsequenzen ihrer Aktionen zu überdenken und mit den oft großen Summen, die sie an Spenden einnehmen, den Tieren in den von einer Schließung betroffenen Delfinarien zu helfen.

Nachtrag vom 7. Oktober 2025: Laut der Organisation CetaBase hat die kanadische Regierung den Antrag von Marineland auf Notfallfinanzierung abgelehnt. Das Fischereiministerium gab am Montagabend seine Antwort: Marineland werde keine weiteren Mittel erhalten. „Die Tatsache, dass Marineland trotz jahrelanger Walhaltung keine praktikable Alternative geplant hat, verpflichtet die kanadische Regierung nicht zur Deckung der Kosten“, schrieb Fischereiministerin Joanne Thompson in einem Brief an Marineland. Eine Koalition privater Investoren unter der Führung von Knapp Capital Management, einem Unternehmen aus New Jersey, hat vorgeschlagen, das Marineland-Gelände und die umliegende Fläche in das „weltweit erste globale Binnenschutzgebiet“ für die Tiere des Parks umzuwandeln.

Lesetipps

* Kanadischer Freizeitpark droht, Wale einzuschläfern
* Kanadischer Tierpark fordert Geld und droht mit Wal-Tötung
* Kanadas letzte Zoo-Belugas: Tötung steht bevor?
* Langfristige Lösung für Delfine gesucht
* Meeresgehege scheitern an der Praxis
* Zur Wiederansiedlung von Delfinen
* Betreutes Wohnen für Delfine
* Sanctuaries – Eine große Tierschutzlüge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert