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Pläne für Delfine aus dem Marineland


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Meeresakrobaten, 13. September 2025

Marineland 2008
(Foto: Susanne Gugeler)

Seit Januar 2025 befinden sich zwölf Große Tümmler und zwei Orcas (Mutter und Sohn) im geschlossenen Marineland in Antibes (Südfrankreich).

Teures Zentrum ist geplant

Agnès Pannier-Runacher – Frankreichs Ministerin für ökologischen Wandel, Biodiversität, Wälder, Meer und Fischerei – und Barbara Pompili – Botschafterin für Umwelt – haben nun Pläne für ein neues Zentrum im ZooParc de Beauval angekündigt, um die zwölf im Marineland Antibes verbliebenen Delfine unterzubringen.

Dieses Zentrum ist noch nicht gebaut, und die Finanzierung (20 bis 25 Millionen Euro) steht noch aus. Die Bauzeit wird voraussichtlich zwei Jahre betragen.

Die beiden im Marineland lebenden Orcas, Wikie (24) und ihr Sohn Keijo (12), werden nicht in das Projekt einbezogen.

Großer Tümmler im Marineland/Frankreich (Foto: Rüdiger Hengl)

Zoodirektor ist zuversichtlich

Der Direktor des Zoos Beauval, Rodolphe Delord, beschrieb sein Gespräch mit den Behörden wie folgt: „Dies ist eine völlig neue Lösung für den Tierschutz. Wir werden riesige, miteinander verbundene Lagunen für 25 Delfine schaffen. Dazu gehören dann Tiere in Gefangenschaft, aber möglicherweise auch wilde Tiere, die gestrandet sind.“

Außerdem sagte er: „Sie kennen meine Leidenschaft für Tierschutz und Tierrechte. Das ist meine Daseinsberechtigung, mein Lebensinhalt. Seit vielen Monaten mache ich mir große Sorgen um die Zukunft der Tiere im Marineland Antibes. Agnès Pannier-Runacher und Barbara Pompili baten mich, über eine Lösung für die Delfine und auch für andere Delfine nachzudenken, die möglicherweise aus anderen Parks kommen. Das war überhaupt nicht Teil unserer Pläne, aber ich glaube, die Priorität liegt darin, diesen Tieren zu helfen und ihnen das größtmögliche Wohlbefinden zu bieten. Ich kann nicht garantieren, dass dieses Projekt verwirklicht oder realisiert wird.“

Marineland, Delfinbecken, 2008
(Foto: Rüdiger Hengl)

Pinguine wurden bereits aufgenommen

Der Beauval ZooParc, der sich unweit der Stadt Saint-Aignan befindet, nahm im vergangenen März bereits Humboldt-Pinguine aus dem geschlossenen Marineland auf.

Offenbar verfügt der Tiergarten über den Platz und das Fachwissen, den zwölf verwaisten Großen Tümmlern aus dem Marineland eine neue Heimat zu geben.

Platz für 20 bis 25 Delfine

Das Projekt, an dem Beauval auf Wunsch der Regierung arbeitet, sieht eine riesige natürliche Lagune mit drei Lagunenbecken (mit Platz für insgesamt 20 bis 25 Delfine) und drei medizinischen Becken sowie Einrichtungen vor, die das Wohlbefinden der Delfine gewährleisten.

Ein Forschungs- und Schutzzentrum ist geplant

Neben der Unterbringung der Delfine aus dem Marineland würde der Bau der neuen Lagune Folgendes beinhalten:

*** Die Einrichtung eines Forschungs- und Schutzzentrums für Wale mit Projekten in Beauval und auf See.
*** Die Einrichtung eines mobilen Teams, das in der Lage ist, in Not geratene Tiere in freier Wildbahn zu versorgen oder zu retten.
(Quelle: CetaBase und Beauval ZooParc)

Folgende Fragen stellen sich: Was passiert mit den zwölf Großen Tümmlern, bis die neue Lagune in Saint-Aignan fertig ist? Werden sie weitere zwei Jahre lang in der verwaisten Anlage in Antibes bleiben müssen? Und was wird aus Wikie und Keijo?

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