Meeresakrobaten, 16. November 2025
„Orcas der Antarktis – Jägerinnen im Eis“: So lautet der Titel einer aktuellen Doku im ZDF, die man in der Mediathek anschauen kann.
Der Film handelt von den sogenannten Packeis-Orcas, die bis acht Meter lang werden können. (Auf den Fotos seht ihr die kleineren Artgenossen, die Rüdiger bei Tarifa/Andalusien beobachtet hat.)
Reise an den Südpol
Der Walforscher Leigh Hickmott nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise an den Südpol. Dort will er Gertie – die Matriarchin – sowie ihre Nachkommen Kinso und Georgy filmen. Um die Tiere im riesigen Meeresgebiet zu finden, werden Schlauchboote und Drohnen eingesetzt.
Das Packeis schwindet
Weil das Packeis schwindet, wird die Jagd für die Schwertwale (wie Orcas auch genannt werden) immer schwieriger. Denn sie haben es in der Antarktis auf Robben abgesehen, die sich auf Eisschollen ausruhen. Diese schwemmen sie mit aufwendigen Wellen-Manövern (dem sogenannten Wave Washing) von der Eisscholle herunter.
Sind jedoch keine Eisschollen da, läuft diese Jagdtechnik ins Leere.
Lieblingsspeise
Zur Lieblingsbeute der Orcas gehören die Krabbenfresser-Robben. Diese sind nicht so schnell und wehrhaft wie zum Beispiel Seeleoparden. Auch Weddellrobben werden nicht verschmäht.
Ist die Beute gefasst, wird unter allen Clan-Mitgliedern geteilt.
Ein Orca braucht eine Robbe am Tag, um seinen Energiehaushalt aufrechtzuerhalten.
Packeis-Orcas sind laut
Hickmott freut sich, dass er die Laute der Orcas mit einem selbst gebastelten Hydrophon aufnehmen kann.
Die Schwertwale benutzen Pulsrufe zur Kontaktaufnahmen. Pfeiftöne stärken vor allem die Bindung zwischen Mutter und Kind.
Packeis-Orcas verständigen sich laut – im Gegensatz zu anderen Orcas, die sich bei der Jagd still verhalten müssen, um von ihren Beutetieren nicht gehört zu werden. Doch die auf dem Eis liegenden Robben können ihre unter Wasser schwimmenden Feinde nicht wahrnehmen.
Pinguine werden verschmäht
Adeliepinguine stehen nicht auf dem Speiseplan der Orcas. Sie sind zu dünn. Da lohnt sich die Energie zehrende Jagd nicht.
Wissenschaftliches Gold
Während der Expeditionen in die Antarktis werden auch immer wieder Kotproben eingesammelt. Die Fäkalien der Orcas geben Aufschluss über deren Genetik. Die Proben werden außerdem auf Schadstoffe, Parasiten und Stresswerte getestet.
Gertie hat viel Erfahrung
Hickmott ist ganz aus dem Häuschen, als er Gertie – ein erfahrenes Orca-Weibchen – dabei beobachten kann, wie sie verschiedene Taktiken einsetzt, bis sie endlich zum Jagderfolg kommt.
Der dritte Versuch bringt den Erfolg
*** Gertie hat es auf eine Weddellrobbe abgesehen. Zunächst inspiziert sie die Eisscholle, auf der die Robbe liegt, sieben Mal. Doch die Beute ist nicht leicht zu schlagen. Gertie und ihre Artgenossen setzen das Eisschild in Bewegung. Doch die Robbe kann sich auf der Scholle festhalten.
*** Nun ändert Gertie die Taktik. Der Angriff erfolgt jetzt von unten. Das Eis bricht auf. Danach werden wieder Wellen erzeugt.
*** Doch als die erschöpfte Weddellrobbe immer noch nicht von der Scholle rutscht, ändert Gertie erneut das Vorgehen. Sie und ihre Nachkommen erzeugen Blasen, die sie gezielt unter das Eis setzen. Nun gibt es kein Entkommen mehr für die Robbe …
Diese Sequenz des Films zeigt, dass Orcas während der Jagd ihre Taktik ändern und Probleme lösen können.
Nur noch weniger als hundert Orcas
Es gibt nur noch weniger als hundert Packeis-Orcas, weil das Eis immer mehr schwindet.
(Quelle: „Orcas der Antarktis – Jägerinnen im Eis“)
In der Arktis umgekehrter Effekt
Macht den Orcas im Südpolarmeer das schwindende Packeis zu schaffen, geht es ihren Artgenossen in der Arktis gut. Hier profitieren die Schwertwale vom sich zurückziehenden Eis. Sie dringen immer weiter in nördliche Gefilde vor, die ihnen früher durch das Packeis verschlossen waren.
Das Nachsehen haben dort unter anderem die Narwale, die jetzt die Schwertwale als Jäger fürchten müssen.





