Gastbeitrag von Frank Blache/17. April 2015
2748, so lautet meine Mitgliedsnummer bei „The Royal International Whale Safari Club“, dem ich vor 20 Jahren beigetreten bin. Mitglied kann man nur vor Ort in Andenes (Norwegen) werden. Königin Sonja hat übrigens die Mitgliedsnummer 1.
1995 erlebte ich meine ersten Wale in freier Wildbahn
Bereits als Kind haben mich die Wale und Delfine in ihren Bann gezogen.
1995 war es dann so weit und ich konnte vor der nordnorwegischen Küste meine ersten Wale in freier Wildbahn erleben: Pottwale!
Die größten Zahnwale der Welt haben mich also mit dem „Wal-Virus“ endgültig infiziert.
Gegen diesen Virus gibt es keine Arzneimittel! Linderung erfährt man nur durch weitere Walbegegnungen. Begleiterscheinungen sind feuchte Augen und unbeschreibliche Glücksgefühle! Auf diese Nebenwirkungen freut man sich so sehr, dass man gar nicht anders kann, als weitere Reisen zu den Walen und Delfinen zu unternehmen.
Rund um den Planeten
Inzwischen bin ich den Meeressäugern rund um den Planeten gefolgt und ihnen in den entlegensten Winkeln der Welt begegnet. Meine Reisen haben mich auf alle Kontinente von der Hocharktis bis in die Antarktis geführt.
Zwanzig verschiedene Wal- und Delfinarten durfte ich bisher erleben – vom quirligen Schweinswal bis hin zum gigantischen Blauwal. Jedes Aufeinandertreffen ein magischer Moment!
Ich möchte deshalb auf eine chronologische Aufzählung meiner Reisen verzichten – über viele habe ich auf dieser tollen Website schon berichtet – und stattdessen über ein paar meiner persönlichen magischen Momente erzählen.
Meine allererste Walbegegnung
Beginnen möchte ich mit meiner allerersten Walbegegnung vor Andenes:
Es ist Sommer, trotzdem stehe ich mit warmer Jacke und Mütze bekleidet – immerhin liegt der kleine Ort weit nördlich des Polarkreises – an der Hafenmole und warte mit anderen Whale-Watchern darauf, an Bord der „Reine“ gehen zu dürfen. Das Schiff ist übrigens auch heute noch für Walbeobachtungen im Einsatz.
Der Himmel ist wolkenverhangen und dunkelgrau. Ab und zu fällt Regen, es weht ein frischer Wind und die Wellen lassen die Hoffnung auf eine ruhige Tour schwinden. Es werden Medikamente gegen Seekrankheit verteilt, auf die ich aber verzichte.
Trotz dieser doch eher widrigen Umstände freue ich mich, als es endlich losgeht und ich – so hoffe ich jedenfalls – meiner ersten Walbegegnung immer näher komme.
Unweit der Küste ist das Meer bereits mehrere Hundert Meter tief – das Jagdrevier der Pottwale, die hier nach ihrer Lieblingsbeute, den Tintenfischen, tauchen.
Es dauert auch gar nicht lange, da zeigt sich vor uns der erste Blas. Typisch für die größten Zahnwale ist er 45 Grad zur Seite gerichtet. Unverkennbar ein Pottwal und obwohl wir noch relativ weit entfernt sind, mache ich die ersten Fotos. Mein Herzschlag hat sich schon deutlich erhöht und die Schaukelei – sowie das schlechte Wetter – nehme ich schon längst nicht mehr wahr. Zu groß ist die Freude, endlich meinen ersten Wal in freier Wildbahn zu sehen.
Wahnsinn! Unglaublich! Fantastisch!
Der riesige Koloss ruht sich nach einem längeren Tauchgang an der Wasseroberfläche aus und füllt seine Lungen mit neuer Luft. Langsam nähert sich die „Reine“ und nun ist ganz deutlich das geräuschvolle Ausatmen des Wals zu hören. Ein Geräusch, das bei mir für Gänsehaut sorgt. Meine erste magische Walbeobachtung!
Auch heute noch bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich den Blas eines Wals höre. Ein unglaubliches Glücksgefühl! Nach einer Weile taucht der Pottwal ab und streckt zum Abschied seine mächtige Fluke aus dem Wasser.
Natürlich bleibt es nicht bei dieser einen Ausfahrt zu den Riesen der Meere, schließlich habe ich mich für zwei Wochen in dem hübschen Hafenstädtchen einquartiert.
Auf der nächsten Seite geht es um magische Momente in MEXIKO.
Ein Bericht mit vergleichsweise wenigen Worten und doch voller Emotionalität. Großartig!
Wir sind keine Experten, aber wir lieben das Meer und seine Bewohner.Wir sind einfach begeistert von Ihren Erlebnissen ,einfach Großartig