Berichte

Mit OPA zu mehr Tierschutz


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Zwei Vaquitas
(Foto: Wikipedia/NOAA)

Erläuterung von Rettungsversuchen

Während des Workshops wurden von chinesischen und mexikanischen Delfinexperten die Problematik und die Rettungsversuche des Baijis und des Vaquitas erläutert.

In beiden Fällen stellte sich heraus, dass man viel zu lange gewartet hat, um diesen Tierarten eine Überlebenschance zu bieten. Aber auch die positiven Erfahrungen mit dem Erhalt des Jangtse-Glattschweinswals wurden dargestellt.

Nur noch 25 Vaquitas?

„Die Vaquita-Population sank in den letzten sechs Jahren dramatisch auf etwa 25 Individuen.

Trotz jahrelanger Bemühungen konnte der Beifang durch legale und illegale Stellnetze nicht gestoppt werden. Leider kam unsere Entscheidung, den Vaquita in seinem natürlichen Lebensraum in ein geschütztes Areal zu überführen, zu einem Zeitpunkt, als sich die Art bereits kurz vor dem Aussterben befand. Wir waren zu spät, um zu lernen, wie man sich um diese Tiere kümmert.

Glattschweinswal
(Foto: Dorothee Jokiel)

Eine Ex-situ-Option wäre für die Rettung dieser Art mit Sicherheit eine wichtige Alternative gewesen“, erläuterte Dr. Lorenzo Rojas-Bracho von ICONABIO, der nationalen Kommission für Biodiversität in Mexiko.

Der Fall Jangtse-Glattschweinswal

„Die Situation mit dem Jangtse-Glattschweinswal ist ein gutes Beispiel dafür, wie durch ein integriertes Arterhaltungskonzept, unter Einbezug von In-situ- und Ex-situ-Maßnahmen, einer Tierart geholfen werden kann. Dieser Plan war erfolgreich, weil er nicht nur zum richtigen Zeitpunkt kam, sondern auch den Schutz der Tierart im natürlichen Lebensraum beinhaltet und außerdem eine Ex-situ-Option umfasst.“

Anmerkung Meeresakrobaten: Auch der Jangtse-Glattschweinswal ist vom Aussterben bedroht. Versuche, ihn durch künstliche Befruchtung in Einrichtungen in menschlicher Obhut zu halten, sind gelungen. So kam in einem Pool des Institute of Hydrobiology der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Wuhan in der zentralchinesischen Provinz Hubei im Sommer und im Herbst 2018 jeweils ein Jungtier auf die Welt.

In-situ werden u.a. Expeditionen zur Bestandsaufnahme des Tieres durchgeführt.

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4 Kommentare

  1. Da verstehe ich nicht, warum es anscheinend nicht möglich ist, wenigstens für den Boto eine Ex-Situ Population aufzubauen. Wie wir aus Duisburg wissen, ist die Haltung von Botos kein übermäßiges Kunststück, da sie an kleinräumige, flache Gewässer sowieso perfekt angepasst sind.
    Damit könnte man wenigstens diese Tierart schon mal vor dem Aussterben sichern.

    Einziger Hinderungsgrund: „Tierrechtsaktivisten“, die lieber eine Art aussterben sehen, als auch nur einen Milimeter von ihrer Ideologie abzurücken.

    geschrieben von Norbert
    1. Na, ein bisschen mehr Hintergrund hat das schon, z.B. die unsichere, um nicht zu sagen desolate politische Lage im natürlichen Verbreitungsgebiet. Ein rechtskonservativer Präsident in Brasilien, der den Regenwaldschutz zugunsten der Rohstoffgewinnung zurückfahren will, und was in Venezuela im Moment abgeht, muss ich wohl nicht weiter ausführen.

      geschrieben von Dani
      1. Dann sollte man doch das umweltpolitische Desinteresse des Herrn Präsidenten und die Korruption untergeordneter Behörden mal knallhart zum Artenerhalt nutzen und sich einen Stapel Exportgenehmigungen für lebende Botos besorgen.

        Je weiter die Viecher (im Rahmen eines wissenschaftlich geführten Zuchtprogramms) über die Welt verteilt sind, desto sicherer das Überleben ihrer Art. Ich bin sicher, aus Duisburg würde da nicht nein sagen, wenn man ihnen eine zuchtfähige Gruppe junger und gesunder Flussdelfine anbieten würde.

        geschrieben von Norbert
        1. Behörden sitzen aber nicht nur auf der anderen Seite des Atlantiks, sondern auch auf dieser, und die sind vergleichsweise um Längen weniger korrupt, und dazu noch überbürokratisiert. Zumindest würde man die dann aber wenigstens nicht in Kalaschnikows bezahlen müssen.

          geschrieben von Dani

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