Gastbeitrag von Frank Blache/Meeresakrobaten, 21. Oktober 2023
Man könnte diesen Beitrag auch „La Gomera, die zweite“ nennen, denn 2017 war Frank Blache schon einmal als „Botschafter der Meere“ auf der kleinen Kanarischen Insel unterwegs.
Vulkaninsel mit besonderem Flair
Genauso wie vor sechs Jahren war Frank auch dieses Mal von der zerklüfteten vulkanischen Gebirgslandschaft mit ihrem besonderen Flair begeistert.
Und auch dieses Mal war Frank wieder erfolgreich, was seine Ausbeute an Wal- und Delfinbildern angeht.
Doch lassen wir ihn selbst erzählen.
Von Grindwalen umzingelt
Zusammen mit Anette habe ich im September 2023 eine ganz tolle Gomera-Reise unternommen. Zwar hatten wir bei zwei von unseren fünf Ausfahrten aufs Meer keine Sichtungen, aber insbesondere die erste und die letzte Tour, die wir mit Volker Trautmann unternommen haben, waren unglaublich schön.
Bei der ersten Fahrt waren wir von Pilotwalen (die auch Kurzflossen-Grindwale genannt werden) umzingelt. Zwischen die bis zu sechs Meter großen Wale hatten sich noch Große Tümmler gemischt.
Bei unserer letzten Ausfahrt gab es erneut Pilotwale, wohin man schaute. Bei beiden Touren sind die Tiere sehr lange bei uns geblieben.
Eine Pilotwalmutter hatte regelrecht ihr Kalb bei uns am Boot „abgelegt“ und ist zur Nahrungssuche abgetaucht.
Das Kalb befand sich so nah am Boot (wir standen und der Motor war aus), dass wir es hätten streicheln können.
Das war ein unbeschreibliches Erlebnis! Nach einer gewissen Zeit kam die Mutter wieder hoch und die beiden sind Seite an Seite geschwommen.
Tümpelsafari mit Volker
An einem Tag ging es ins Felswatt zur „Tümpelsafari“. Dieses Mal waren wir mit dem Meeresbiologen Volker Boehlke unterwegs. Kaum zu glauben, wie viele Arten sich in der Gezeitenzone tummeln. Sogar ein Krake streckte seine Arme aus!
Auf den ersten Blick sieht man bei Ebbe nur das Wasser in den „Tümpeln“, aber wenn man genauer hinschaut, entdeckt man eine große Artenvielfalt.
Außer einem Kraken konnten wir einen See-Hasen, eine See-Gurke, Feuerwürmer, See- und Schlangensterne, Garnelen, Krebse, Schnecken, Barsche und vieles mehr beobachten.
Nebelwald
Zu unseren Unternehmungen gehörte auch eine mehrere Stunden dauernde Wanderung durch den Nebelwald. Ein tolles Erlebnis!
Man fühlt sich wie in einer mystischen Welt. Die bemoosten Lorbeer-Bäume sind teilweise Jahrhunderte alt.
Der Nebel wird durch warme und feuchte Luftmassen erzeugt, die vom Atlantik die Berge heraufziehen und sich dabei abkühlen.
Seit 1986 ist der Nebel-Lorbeerwald UNESCO Welterbe.
Süßer Palmhonig
Ein weiteres Highlight unseres Urlaubs war eine Inselrundfahrt.
Von unserer Reiseleiterin Helen haben wir sehr viele Dinge erfahren, die wir vorher nicht wussten – zum Beispiel, wie der leckere Palmhonig (Miel de palma) gewonnen wird.
Dabei handelt es sich um eine Art Sirup, der aus den Palmenknospen geschabt wird. Sein Geschmack ist intensiv.
Der Palmhonig gilt als eine typische Zutat für viele Gerichte der gomerischen Küche, die vor allem in Desserts verwendet wird.
Kleine Bananen
Bei mehreren Stopps für kurze Wanderungen ist das Bild mit dem Blick zum Teide (unten links) entstanden sowie die Aufnahme von der Vorbereitung der Bananen für den Export (unten rechts).
Ausgeführt werden diese eigentlich nur nach Teneriffa oder bis zum spanischen Festland. Anderen EU-Staaten sind die Bananen wohl zu klein und erfüllen nicht die „Norm“.
Frische Mangos
Frisches Obst gab es auch im Garten unseres hübschen Feriendomizils in Valle Gran Rey. Dort wuchsen neun Mangobäume. Unser Vermieter-Ehepaar versorgte uns mehrmals mit erntefrischen Früchten. Die waren super lecker!!!
Alles in allem war unser Urlaub mehr als gelungen. Ein drittes Mal La Gomera ist also nicht ausgeschlossen …
Man merkt deutlich, wie gut es Frank auf seiner Reise gefallen hat. Vielen Dank für den schönen Bericht und die tollen Fotos!!!