Berichte

Morgans Geschichte im Zeit Magazin


Themen: ,

Orca (Tarifa/Spanien)
(Foto: Rüdiger Hengl)

Auswilderung wird abgelehnt

Eine Auswilderung wurde von sieben Wissenschaftlern abgelehnt. Solange man nicht wisse, wo sich Morgans Schule befinde, mache eine Auswilderung keinen Sinn, war die einhellige Meinung.

Der Orca-Forscher Lance Barrett-Lennard gab außerdem zu bedenken, dass Orcas – ähnlich wie Menschen auch – eine sogenannte Xenophobie entwickelt hätten. Das heißt, sie mögen nichts, was ihnen nicht bekannt ist – also keine Tiere, die anders jagen, anders klingen und anders aussehen als sie selbst.

(Anmerkung Meeresakrobaten: Große Tümmler sind da viel anpassungsfähiger. So ist es auch zu erklären, dass etliche von ihnen weltweit alleine unterwegs sind und sich das eine oder andere Tier sogar Menschen anschließt. Man denke nur an Fungie in Irland oder an die solitär lebenden Delfine, die immer wieder die Ostsee aufsuchen. Gerne verweisen möchte ich auch auf Han Solo, der sich einer in menschlicher Obhut lebenden Delfingruppe angeschlossen hat.)

Keiko wurde nie mehr ein wilder Wal

Auch das Schicksal des wohl berühmtesten Orcas der Welt – Keiko – brachten sich die Forscher in Erinnerung. Der Held aus dem Kinofilm „Free Willy“ wurde – trotz Auswilderung – nie mehr ein richtiger wilder Wal. Er starb 2003 in einer Bucht in Norwegen, nachdem er sich auch in freier Wildbahn bis zu seinem Lebensende Menschen angeschlossen hatte. Er hatte sich zu sehr an die Allianz mit Menschen gewöhnt.

Orca (Tarifa/Spanien)
(Foto: Rüdiger Hengl)

Das Blatt wendet sich

Obwohl ungewiss war, ob sich Morgan im offenen Meer zurechtfinden würde, wollte eine Koalition aus sieben Tierrechtsorganisationen die Auswilderung von Morgan durch eine Klage erwirken.

Nichtsdestotrotz sprach die niederländische Regierung im Juli 2011 eine Ausfuhrgenehmigung für Morgan aus. Das Orca-Weibchen wurde nach Teneriffa in den Loro Parque gebracht.

Nachdem die deutsche Wissenschaftlerin Heike Vester herausgefunden hatte, zu welchem norwegischen Clan Morgan gehörte, waren plötzlich vier der sieben Experten für einen Auswilderungsversuch.

Doch am 21. November 2011 hob eine Richterin in Amsterdam den kurzzeitig erwirkten Ausfuhrstopp nach Teneriffa wieder auf. Sie nahm den Sinneswandel der Experten nicht ernst. Das inzwischen 1.400 Kilogramm schwere Tier wurde am 29. November 2011 auf die Kanaren geflogen.

Vor ihrem Abflug hatten Mitarbeiter des Delfinariums in Harderwijk sowie der Cheftrainer Steve Hearn Morddrohungen erhalten …

Hier geht es weiter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert