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Welchen Tieren geht es in Deutschland besser – Pferden oder Delfinen?


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Punkt 5: „Rollkur“

Besonders harsche Kritik wurde im WDR-Beitrag am „tiefen“ und „engen“ Reiten – auch „Rollkur“ genannt – geübt.

Zu "tief" eingestelltes Pferd (Foto: Drk Brown Dressage/Wikipedia)

Zu „tief“ eingestelltes Pferd
(Foto: Drk Brown Dressage/Wikipedia)

Der Kopf des Pferdes wird bei diesem Reitstil tief in Richtung Brust gezogen. Der Hals des Tieres wird dabei schmerzhaft überdehnt. Fast 70 Prozent der Reiter bewegen sich offenbar nach dieser Methode auf ihrem Pferd fort.

Und wie sieht es bei den Delfinen in menschlicher Obhut aus?

Keinem Delfin wird ein Geschirr umgelegt!

Punkt 6: Fluchttiere, die über Hindernisse springen müssen

Pferde sind Fluchttiere. Sie scheuen also recht schnell – sei es vor Menschenmassen, einem Transportanhänger oder einem Hindernis. Trotzdem werden sie vom Menschen dazu gezwungen, Angst machende Situationen zu überwinden. Wofür? Nur für das Ego ihres Besitzers.

20 (!!!) Sportpferde kommen in Deutschland pro Jahr um, weil sie bei einem Turnier stolpern oder überanstrengt werden, konnte man im WDR-Beitrag erfahren.

Und wie sieht es bei den Delfinen in menschlicher Obhut aus?

Kein Delfin in Duisburg oder Nürnberg wird gezwungen, beim Fitness-Training mitzumachen. Tierschädigende Turniere sowie überzogene Leistungsforderungen gibt es nicht.

Außerdem gehören Delfine nicht zu den Fluchttieren. Große Tümmler sind von Haus aus sehr neugierig (sie flüchten beispielsweise nicht vor Booten, sondern nähern sich diesen aus eigenem Willen).

Pferd ohne Zaumzeug (Foto: Rüdiger Hengl)

Pferd ohne Zaumzeug
(Foto: Rüdiger Hengl)

Punkt 7: Reiter fügen den Pferden Schmerzen zu

Zu diesem Punkt gab es am 31. Oktober 2014 einen interessanten Artikel in der Friedberger Allgemeinen. Dort wurde Fred Rai vorgestellt, der sich seit Jahrzehnten intensiv mit Pferden, deren Psyche und Verhalten beschäftigt.

Zitat aus dem Zeitungsartikel: „Rai kann nur den Kopf schütteln, wie weit verbreitet der in seinen Augen verantwortungslose Umgang mit Pferden ist.“ Reiter fügen dem Tier Schmerzen zu, das sie doch eigentlich lieben, wirft er den Pferdehaltern vor.

Fred Rai kommt ganz ohne „Hilfsmittel“ (wie zum Beispiel Peitsche, Gebissstück, Sporen) aus. Seine Pferde werden lediglich an einem einfachen Schnurhalfter geführt.

Da Pferde keinen Schmerzensschrei ausstoßen, ist sich der Reiter oft nicht bewusst, was er seinem Tier antut, wenn sich der Löffel des Gebissstücks (Kandare) in den weichen Gaumen des Pferdes bohrt, klärt Rai auf.

Und wie sieht es bei den Delfinen in menschlicher Obhut aus?

Bei Delfinen kommen weder Peitsche, Kandaren noch Sporen zum Einsatz. Sie werden mithilfe der positiven Konditionierung trainiert.Seite 4

2 Kommentare

  1. Wer die Überlegungen der Meeresakrobaten gelesen hat, sollte unbedingt auch hier reinschauen:

    http://www.cavallo.de/training-fuers-pferd/die-angst-der-pferde-vor-dem-reiter.325700.233219.htm

    Ich bin erschüttert!

    geschrieben von Rüdiger Hengl
  2. Hallo,

    vielen Dank für diesen zutreffenden Kommentar! Ich habe vor wenigen Wochen diesen WDR-Beitrag über Pferde auch gesehen, und mir schossen die gleichen Gedanken durch den Kopf, die Sie hier aufgeschrieben haben.

    Herzliche Grüße aus dem Vogel- und NaturschutzTierpark Herborn,

    Wolfgang Rades

    geschrieben von Wolfgang Rades

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