Berichte

Zu den Strandungen in der Nordsee


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Meeresakrobaten/TiHo, 27. Januar 2016

Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) gab folgende Pressemitteilung zur Strandung der zwölf Pottwale an der deutschen und niederländischen Küste heraus.

Pottwal (Foto: Susanne Gugeler)

Pottwal (Foto: Susanne Gugeler)

Pressemitteilung der TiHo

Insgesamt zwölf Pottwale wurden seit dem 8. Januar 2016 lebend oder tot an verschiedenen Abschnitten der holländischen und deutschen Nordseegewässer gefunden: Sechs Tiere wurden auf der holländischen Insel Texel, zwei auf Wangerooge, einer auf dem Eversand zwischen Bremerhaven und Cuxhaven, zwei treibend vor Helgoland und einer vor Büsum gefunden. Fünf der Pottwale auf Texel strandeten lebend, das andere Tier war bereits tot, als es entdeckt wurden.

Ausnahmslos junge männliche Tiere

Bei den Tieren handelt es sich ausnahmslos um junge männliche Pottwale mit einer Körperlänge von 10 bis 12,80 Metern.

Alle Pottwale wurden soweit wie möglich veterinärmedizinisch untersucht. Außerdem wurden zahlreiche Proben entnommen.

Die auf Wangerooge gefundenen Tiere waren, bevor sie untersucht wurden, nach Wilhelmshaven geschleppt worden.

Pottwal-Zähne (Foto: Rüdiger Hengl)

Pottwal-Zähne
(Foto: Rüdiger Hengl)

Auf Texel nahmen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Untersuchungen direkt vor Ort vor und die Tiere, die vor Helgoland und Büsum strandeten, waren nach Nordstrand gebracht worden, um sie dort zu untersuchen und zu zerlegen.

Viele Proben wurden entnommen

Die TiHo untersuchte die an den deutschen Küsten gefundenen Tiere gemeinsam mit den zuständigen Behörden in Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Bei den Pottwalen auf Nordstrand übernahm ein TiHo-Team gemeinsam mit Mitarbeitern des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein die komplette Obduktion.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nahmen von allen Tieren zahlreiche Proben, die gemeinsam mit den Partnerinstituten aufgearbeitet werden.

Die Tiere auf Texel wurden zusammen von der Universität Utrecht und Imares Wageningen mit Unterstützung der lokalen Behörden untersucht. Die Untersuchungen der in den Niederlanden und Deutschland gefundenen Pottwale sollen am Ende gemeinsam ausgewertet werden.

Die Tiere waren gesund

Bisher kann man sagen, dass es sich bei den Pottwalen um gesunde Tiere handelte, die weder Anzeichen einer Verletzung aufwiesen noch eine Infektionskrankheit hatten.

Neugieriger Pottwal (Foto: Susanne Gugeler)

Neugieriger Pottwal im Ligurischen Meer
(Foto: Susanne Gugeler)

Die Tiere waren gut genährt und hatten meist reichlich Tintenfischschnäbel in den Magenkompartimenten und im Darm. Das deutet darauf hin, dass die Tiere noch vor kurzer Zeit Nahrung vor der Küste Norwegens aufgenommen hatten.

Ein Teil der Pottwale hatte Meeresmüll im Magen, der jedoch nicht unmittelbar zum Tode der Tiere geführt hat. Derzeit vermuten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass die gesunden Tiere aufgrund des Strandungsprozesses gestorben sind.

Heimat im Bereich der Azoren

Die aufgefundenen Pottwale gehören zum Bestand, der im Bereich der Azoren beheimatet ist.

Die männlichen Tiere dieser Population führen Wanderungen zu den Nahrungsgründen vor der norwegischen Küste durch.

Die Strandung der zwölf Pottwale wird als nicht bestandsgefährdend eingeschätzt.
(Quelle: TiHo, Hannover)

1 Kommentare

  1. Danke für das Update, liebe Meeresakrobaten!
    Ja, glücklicherweise stranden hier immer Männchen, das sollte Bestand abkönnen.
    Ich bin sicher, dass bei den vier Jungbullen, die an der englischen Küste gestrandet sind, etwas das Gleiche ´rauskommt. Die Strandungen sind mir noch stärker nahe gegangen, weil einer in felsiger Brandung noch eine Weile gelebt hat. Das arme Vieh. : (
    Zu den englicchen Strandungen gibt es hier mehr Info:
    https://www.facebook.com/Cetacean-Strandings-Investigation-Programme-UK-strandings-142706582438320/?fref=ts

    geschrieben von Bettina Wurche

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