Meeresakrobaten, 30. Januar 2024
Tierparks sind schon lange vom Image, ausschließlich zum Vergnügen der Besucher da zu sein, abgerückt.
Zoos sind wichtige Unterstützer im Naturschutz
Zoos haben in den letzten Jahren immer mehr die Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt übernommen.
Mehr als 350 Millionen US-Dollar fließen von der globalen Zoo- und Aquariengemeinschaft jährlich in den Naturschutz. Sie ist damit die drittgrößte Naturschutzorganisation weltweit.
Artenschutzmaßnahmen für Kleinwale
Dr. Lorenzo von Fersen – Kurator für Forschung und Artenschutz im Nürnberger Tiergarten und Vorsitzender der Artenschutzorganisation Yaqu Pacha – hat zusammen mit Philip S. Miller von der Weltnaturschutzunion IUCN eine wissenschaftliche Abhandlung über Artenschutzmaßnahmen für Kleinwale geschrieben.
Ich habe ein paar wichtige Erkenntnisse aus dieser Arbeit zusammengestellt.
Es gibt immer weniger Arten
Die biologische Vielfalt schwindet immer mehr. Es gibt zwar viele Arten- und Habitatschutz-Maßnahmen, doch diese reichen nicht aus, um den weiteren Artenverlust zu stoppen.
Für die Zukunft sind deshalb sogenannte Ex-situ-Pläne gefordert. Darunter versteht man u.a. die Erhaltungszucht in zoologischen Einrichtungen.
Ganzheitliche Herangehensweise
Im Gegensatz zu herkömmlichen Artenschutzstrategien, die sich in erster Linie auf den Schutz von Arten in ihrem natürlichen Lebensraum (in-situ) konzentrieren, kommen Zoos (ex-situ) immer öfter zum Einsatz, wenn es um die Rettung von aussterbenden Arten geht.
Beide – sowohl die Ex-situ- als auch die In-situ-Maßnahmen – werden zusammengeführt im One-Plan-Approach-Management. Dieses soll das gesamte Spektrum des Tiermanagements sowohl im Zoo als auch im Freiland abdecken.
Gegner der Delfin-Haltung stehen dem Artenschutzgedanken entgegen
Bei den meisten bedrohten Pflanzen- und Tierarten wird dieser Ansatz von der breiten Bevölkerung mitgetragen. Bei Delfinen und anderen Kleinwalen gehen die Meinungen jedoch auseinander.
Gegner der Delfinhaltung verlieren – vor lauter Ablehnung – leider den Artenschutzgedanken aus den Augen. Vereinfacht gesagt, würden sie das Verschwinden einer Art lieber akzeptieren, als Individuen einer schnell schrumpfenden Population aufzunehmen und eine kontrollierte Nachzucht zu beginnen.