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Ein dreifaches Hoch auf den Wal-Experten!


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Meeresakrobaten-Bericht vom 9. April 2012
„Klavier spielen kann er auch …“, stellt der Moderator im Fernsehen erstaunt fest, als er nach einem TV-Einspieler dem Allroundtalent Günther Behrmann zum 80. Geburtstag gratuliert.

Günther Behrmann (Foto: Rüdiger Hengl)

Der Meister der Wale

Zwei Drittel seines Lebens hat Günther Behrmann mit Walen verbracht. An die 100 wissenschaftliche Arbeiten hat er verfasst und mehr als 200 Wale präpariert. Das erste von ihm bearbeitete Tier war ein Großer Tümmler, das vorerst letzte ein riesiger Pottwal, der inzwischen auf den Malediven zur Attraktion eines Wal-Museums geworden ist.

Doch vom Ruhestand ist der Wal-Experte noch weit entfernt. Es erwarten ihn bereits neue Aufgaben in der zurzeit entstehenden Wale-Ausstellung in Münster und im Ausland.

Fachmann für Riesen und Winzlinge

Viele Jahre lang war Günther Behrmann Leiter des Nordseemuseums in Bremerhaven und arbeitete dort anschließend für das Zentrum für Walforschung. Bis zu seiner Pensionierung betreute er die wissenschaftliche Sammlung im Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven.

Doch der bärtige Mann ist Fachmann auf vielen Gebieten. So kennt er sich nicht nur hervorragend mit Walen und Delfinen aus, sondern er widmet sein Forscherleben auch winzigen Naturerscheinungen – wie den Pilzsporen. Zusammen mit seiner Frau Gudrun arbeitet er schon seit mehreren Jahren an einem Bestimmungsbuch.

Günther Behrmann mit Pottwalskelett in Kuramathi

Nun zurück zu den Riesen unter den Meeresgeschöpfen. Von Günther Behrmann präparierte Pottwal-Skelette sind unter anderem im Natureum Niederelbe und im Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven zu besichtigen. Von der FAO („Food and Agriculture Organization“ der UNO) wurde er zum „Experten für Wale“ ernannt.

Günther und die MEERESAKROBATEN

Den MEERESAKROBATEN steht Günther schon seit vielen Jahren mit Rat und Tat zur Seite. Das erste Mal Bekanntschaft mit ihm gemacht habe ich Ende der 1990er-Jahre auf Sylt, als ich dort jeweils im Sommer als Praktikantin bei einer Forschungsstation für Schweinswale beschäftigt war.

Mit seiner Hilfe habe ich 2005 meine Hochschularbeit über den Großen Tümmler auf den neusten Stand bringen können. Daraus entstand dann mein Delfin-Buch, das mittlerweile leider vergriffen ist. Außerdem stellte ich zusammen mit Günther die MEERESAKROBATEN-Rubrik Anatomie der Delfine auf die Beine.

Unvergessen bleibt mir der Besuch beim „Meister der Wale“ in Bremerhaven. Zusammen mit meinem Mann hatte ich im Sommer 2007 die Möglichkeit, Einblick in Günthers Wal-Revier zu nehmen, das er sich ganz oben in einem Wohnhaus eingerichtet hat. Aus meinen vielen Eindrücken und Informationen, die ich von Günther erhalten hatte, entstand der MEERESAKROBATEN-Beitrag Auf den Zahn gefühlt.

Günther, ich wünsche dir auch noch einmal von hier aus alles, alles Gute und weiterhin eine so erfrischende und bereichernde Korrespondenz, wie ich sie bis heute erfahren durfte.

Lesetipps

* Mann im Pottwal
* Wal-Experte bei der Arbeit
* Knochenjob im Urlaubsparadies
* Schneewittchen
* Wale in der Nordsee
* Evolution der Wale im Unterricht
* Knochenjob im Skelett-Kabinett

3 Kommentare

  1. So
    stellt man sich einen richtigen Forscher vor. Müsste man für einen Film die
    Rolle eines Walforschers besetzen, Günter wär erste Wahl. Kein „studierter
    Fuzzi“ sondern ein Mann der Tat, mit einem Fachwissen, autodidaktisch angeeignet, das Maßstäbe setzt für jeden „Studierten“.

    Nachdem
    mir Susanne zuvor schon viel von Dir erzählt hat, durfte ich dich 2007 selbst
    kennenlernen und in deinem Refugium in Bremerhaven besuchen. 

    Einen Wahnsinns-Typen haben wir angetroffen,
    der es versteht, mit seiner ausgeprägten Didaktik, auch Laien wie mich, für Meeressäuger
    zu begeistern. Da wünscht man sich, die "Lehrstunde" würde nie enden.

    Danke
    Günter auch dafür. Herzlichen Glückwunsch zum Achtzigsten und alles Gute für deine weitere
    Arbeit.   

    geschrieben von Ruediger
    1. Guten Tag Herr Behrmann. Kürzlich bin ich einen Sandstrand entlang gegangen und habe einen gelb-gräulichen Klumpen gefunden. Da weit und breit auf dem langen Strand nichts steinähnlichen respektive klumpenähnliches gefunden habe,weckte dieser Klumpen meine Aufmerksamkeit. Ich bin etwas naturwissenschaftlich Interessiert und dachte sofort an Walkotze. Es schmeckt etwas streng, wird unter Hitze wachsartig.Einige Punkte sprechen dafür, andere aber auch dagegen. Da ich Bergler bin, bin ich etwas überfordert betreffend dem weiteren Vorgehen. Ich habe mich bei Google schlau gemacht und wie gesagt es könnte Walkotze sein. Können Sie mir weiterhelfen? Herzlichen Dank Jann- Martin Castelberg

      geschrieben von Jann Castelberg
      1. Hallo Jann, aus der Ferne wird eine Diagnose schlecht möglich sein. Rufen Sie Herrn Behrmann doch einfach an und fragen nach einem Termin. Vielleicht können Sie ihm auch Fotos von dem Klumpen schicken.

        geschrieben von Susanne

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