Berichte

Rekorde aus dem Delfin-Reich


Meeresakrobaten, 26. Juni 2012

Es gibt etwa 40 delfinartige Zahnwale. Manche von ihnen haben erstaunliche Rekorde aufzuweisen.

Finne eines Orcas (Foto: Frank Blache)

Finne eines Orcas (Foto: Frank Blache)

Spinnerdelfin/Midway/Hawaii (Foto: Brigitte Fugger)

Spinnerdelfin/Midway/Hawaii (Foto: Brigitte Fugger)

Dreh-Rekord

Wie eine Spindel dreht sich der Spinnerdelfin um die eigene Körperachse. Bis zu sieben Pirouetten schafft er auf einmal …

Größer, schneller, älter …

Rekordhalter gleich auf mehreren Gebieten ist der Orca (Schwertwal). Er wird bis zu 10 Meter lang und 8 Tonnen schwer. Weibliche Tiere können 80 Jahre alt werden …
Orcas können auch sehr schnell sein. Bei einem männlichen Tier wurde im östlichen Nordpazifik einmal eine Geschwindigkeit von 55 Stundenkilometern gestoppt.

Tieftaucher-Rekorde

Der Borneo-Delfin geht bis in 500 Meter (manche Walbücher schreiben sogar 1.000 Meter) Tiefe auf Beutejagd.

Nachtrag 15. Juni 2020: Der Cuvier-Schnabelwal ist der am tiefsten tauchende Wal.
2015 konnte ich Cuvier-Schnabelwale im Ligurischen Meer/Italien filmen.

Die kleinsten und leichtesten Delfine

Zu den kleinsten und leichtesten Delfinen gehören die sogenannten Schwarzweiß-Delfine (also Chile-Delfin, Commerson-Delfin, Heaviside-Delfin und Hector-Delfin). Sie werden nur etwa 1,70 Meter lang und sind ca. 60 Kilogramm leicht.

Laurence Peree

Commerson-Delfin/Argentinien (Foto: Laurence Peree)

Abtauchender Gemeiner Delfin (Foto: Rüdiger Hengl)

Abtauchender Gemeiner Delfin (Foto: Rüdiger Hengl)

Der „bunteste“ Delfin

Sehr farbenprächtig ist der Gemeine Delfin. Dunkelgrau, Ocker und Weiß sind die dominierenden Farben. Auf der Flanke fällt eine sanduhrförmige Zeichnung auf.

Strandungs-Rekord

Grindwale stranden am häufigsten. Sie folgen ihrem Anführer – dem Piloten (sie werden deshalb auch Pilotwale genannt) – überallhin. Außerdem stranden folgende Arten häufig: Gemeine Delfine, Kleine Schwertwale und Große Tümmler.

Neuseeland, Australien und Cape Cod (Massachusetts) sind offenbar die Stellen, an denen die meisten Wale und Delfine stranden.

Gruppen-Rekord

Laut der Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS/München können sich Gemeine Delfine kurzzeitig in Gruppen, die bis zu 10.000 Einzeltiere umfassen, zusammenschließen! Auch Rundkopfdelfine, Weißseitendelfine und Streifendelfine können im Meer in geballter Form (3.000 bis 4.000 Tiere) vorkommen.

Großer Tümmler auf Teneriffa (Foto: Rüdiger Hengl)

Großer Tümmler auf Teneriffa
(Foto: Rüdiger Hengl)

Grindwal/Teneriffa (Foto: Rüdiger Hengl)

Grindwal/Teneriffa
(Foto: Rüdiger Hengl)

Große Tümmler dagegen trifft man gelegentlich auch als Einzelgänger an. Siehe dazu den MEERESAKROBATEN-Bericht Dony und Dusty.

Zahn-Rekord

Während der Narwal nur mit einem Zahn (allerdings einem gigantisch großen Teil) auskommt, haben die Spinnerdelfine (siehe oben) ein paar Beißerchen mehr in ihrem Maul aufzuweisen. Ca. 250 Zähne haben sie insgesamt. Der Große Tümmler bringt es auf etwa 80 Zähne. Den schwersten Zahn im Delfin-Reich hat allerdings der bereits erwähnte Narwal. Sein spindelförmig gedrehtes „Horn“ wiegt über 10 Kilogramm.

Klick-Rekord

Delfine orientieren sich mit Klicklauten. 500 Klicklaute kann ein Delfin in der Sekunde ausstoßen. Da kommt selbst der schnellste „Anklicker“ eines „Gefällt-mir-Buttons“ nicht mit ;o))

Geschwätzigkeits-Rekord

Belugas (auch Weißwale genannt) sind die gesprächigsten Zahnwale, die es gibt. Sie können folgende Laute ausstoßen: Trillern, Gackern, Miauen, streichorchester-ähnliche Klänge, tiefe Seufzer, Grunzen, Muhen, Klappern, Wiehern, kinderähnliches Plappern. Sie werden von den Seeleuten nicht umsonst „Kanarienvögel des Meeres“ genannt. Ähnlich geschwätzig sind Schwertwale. Sie haben sogar verschiedene Dialekte, die von Gruppe zu Gruppe variieren.

Gesicht eines Belugas (Foto: Susanne Gugeler)

Gesicht eines Belugas (Foto: Susanne Gugeler)

Springender Rundkopfdelfin (Foto: Roland Edler)

Springender Rundkopfdelfin (Foto: Roland Edler)

Narbenkönig

Der Rundkopfdelfin hat viele Narben, die mit dem Alter noch mehr zunehmen. Im Gegensatz zu anderen Delfinen, bei denen die Narben mit der Zeit verblassen und sogar unsichtbar werden, bilden die weißen Striemen beim Rundkopfdelfin ein richtiges Körpermuster. Anhand der Narben, die von Rivalenkämpfen und Schnäbeln von Tintenfischen herrühren, lassen sich Einzeltiere gut identifizieren. Die männlichen Tiere sind stärker vernarbt als die weiblichen.

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