Delfin-Sprache wird erforscht


Wissenschaftler wollen herausfinden, ob Delfine komplexe Wörter benützen, wenn sie miteinander kommunizieren. Das würde bedeuten, dass sie – vergleichbar den Menschen – kleine phonetische Einheiten zu verschiedenen bedeutungstragenden Verständigungsmodulen zusammenbauen.

Die US-Forscherin Denise Herzing (Gründerin des Wild Dolphin Project in Jupiter, US-Staat Florida) möchte die Basiseinheiten der Delfin-Sprache entschlüsseln und dann mithilfe von Hightech-Geräten mit den Delfinen kommunizieren. Wenn dies gelänge, so wäre das die erste Kommunikation mit einem nicht-menschlichen-Wesen.

Seit über 12 Jahren arbeitet Herzing zusammen mit Kollegen aus dem Informatikbereich an dem ehrgeizigen Zwei-Wege-Kommunikationssystem. Delfin-Laute zu entschlüsseln, ist jedoch ein überaus schwieriges Unterfangen. Denn bestimmte sprachliche Eigenheiten, die die Meeressäuger aufweisen, müssen berücksichtig werden:

* Da ist die Tonhöhe: Delfine kommunzieren in einer Höhe bis zu 200 Kilohertz. Das ist etwa zehnmal so hoch, als wir wahrnehmen können.

* Außerdem dehnen Delfine ein Signal über längere Zeit. Ein identisches Signal drückt also wahrscheinlich Unterschiedliches aus.

* Und schließlich senden Delfine die Töne in verschiedene Richtungen aus, ohne den Kopf zu drehen. Man kann also nicht genau sagen, mit wem der Delfin gerade „spricht“.

Wie Taucher die Atlantischen Fleckendelfine (die auch Zügeldelfine genannt werden) mithilfe eines Smartphones und zwei Hydrophonen belauschen wollen, erfährst du in einem sehr interessanten Artikel des FOCUS-Redakteurs Michael Odenwald.

Bis jetzt können wir aus dem Quietschen, Pfeifen und Klicken der Delfine jedoch noch keine für uns Sinn machende Informationen eliminieren. Aber so geht es uns ja auch mit den Menschen in einem fremden Land, deren Sprache wir nicht beherrschen …

Der „Stimme der Delfine“ widmet der Delfin-Schützer Hardy Jones sein aktuelles Buch. Mehr dazu unter MEERESAKROBATEN-News vom 31. Mai 2011.

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