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Schwimmen mit Delfinen kann gefährlich sein


Es ist schön, dass es auch in Japan Orte gibt, an denen sich Touristen über wild lebende Delfine freuen können. Dazu gehört u.a. Mikura – eine kleine japanische Insel im Pazifik, etwa 200 Kilometer südlich von Tokio. Hier denkt niemand daran, dass in Taiji Jahr für Jahr mehrere Hundert Delfine auf grausamste Weise abgeschlachtet werden und ihr Fleisch in die Supermärkte zum Verkauf kommt.

Mit Delfinen schwimmen (Foto: Cornelia Cornels-Selke)

Der Schweizer Journalist und Delfinschützer Hans Peter Roth (Autor von Die Bucht) war auf Mikura und hat an einem dreitägigen Schwimmprogramm mit Delfinen teilgenommen. Als Tourguide hat ihn und ein paar andere Touristen die japanische Delfin-Kennerin Tamami Hashimoto begleitet.

Delfin-Population nimmt ab

Es gibt 120 residente Große Tümmler in den Gewässern um Mikura. Früher waren es einmal 160, erzählt Tamami den Delfinfreunden. Es gäbe klare Regeln, wie sich die Bootsführer den Tieren gegenüber zu verhalten hätten, erklärt die Japanerin weiter. Doch: „Tatsache ist, dass trotz dieser Beschränkungen noch deutlich zu viele Boote mit “kontakthungrigen” und oft ahnungslosen Gästen jeden Tag den kräftigen Jägern (Delfine sind in ihrer Größe mit stattlichen Haien vergleichbar) nachstellen. Das habe ich mit eigenen Augen beobachtet. Dies ist möglicherweise mit ein Grund, dass Delfine von Mikura abwandern und deren Population hier abnimmt. Oft zeigen sie wenig Interesse an den oft grabschenden und unkoordiniert im Wasser zappelnden Menschen und weichen ihnen lieber aus.“ (Zitat Hans Peter Roth)

Auf Youtube gibt es einen Film, der zeigt, wie die Delfine von Mikura reagieren können, wenn sie sich zu sehr belästigt fühlen (ein Delfin sondert sich von der Gruppe ab und verjagt einen Schnorchler).

„Schwimmen mit wilden Delfinen kann gefährlich sein, vor allem wenn man ahnungslos, schlecht instruiert und aufdringlich ist. Deshalb lässt man zum Wohl der Delfine und zum eigenen Schutz im Normalfall wohl besser die Finger vom Delfinschwimmen“, empfiehlt Hans Peter Roth.

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