Wenn man die Aufnahmen von Delfingesängen hört, glaubt man fast, man befände sich in einem geräuschintensiven Regenwald.
Ein Arrangement aus Zwitschern, Keckern, Pfeifen, Schnarren, Bellen, Kreischen und Klicken erobert unsere Ohren. Doch man kann diese Klangvielfalt nicht nur akustisch, sondern auch optisch wahrnehmen.
Spektogramme
Johannes Quistorp setzt sich seit längerer Zeit mit dem Klangkosmos von Vögeln und Delfinen auseinander. In aufgezeichneten Spektogrammen macht er es möglich, dass man die Vielfalt an Lautäußerungen bei diesen Tieren auch visuell verfolgen kann. Dazu hat er einige YouTube-Filme ins Internet gestellt.
Quistorps ausführliche Analyse der tierischen Klangwelt wurde auf der Wissenschaftsplattform Academia.edu veröffentlicht.
Wunderwerke der Evolution
Für den Klang-Experten sind die „Lieder“ der Delfine und Wale ein Wunderwerk der Evolution.
Auch die Gesänge der Buckelwale hat er analysiert. Er schreibt dazu: „Wie meine Beschreibung und Analyse beweist, ist das, was über ‚die Lieder‘ der Buckelwale geschrieben wird, teilweise falsch und oberflächlich und hat wenig mit dem zu tun, wie und was die Buckelwale wirklich singen. Oder anders gesagt, die Walgesangforscher untersuchen Strukturen und ‚Syntax‘, können aber nicht analysieren und erklären, was das für Klänge sind, die die Wale erzeugen, und in welcher spektralen Matrix diese Klänge miteinander verbunden sind.“
Workshops
Der Stimm- und Klangforscher interessiert sich jedoch nicht nur für die Lautäußerungen von Tieren, sondern er bietet auch Workshops an, die zu einer Entdeckungsreise in den Klang der eigenen Stimme führen.
(Quelle: Johannes Quistorp)
Lesetipps
* 10 dolphins swimming and singing together – a polyphonic singing in harmonical-spectral order
* Wal-Sprache nicht vermenschlichen
* Wie erzeugen Delfine ihre Laute?