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Der beste Freund des Menschen


… ist der Delfin, könnte man als Satzergänzung auf einer Delfin-Website erwarten.

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Heute ist der Tag des Hundes.
(Foto: Susanne Gugeler)


Nein, heute möchte ich meinen Kommentar (wenn auch nicht ausschließlich ;o) den Vierbeinern widmen, denn heute ist der „Tag des Hundes“. Da ich selbst schon über zehn Jahre lang von einem kleinen Hund begleitet werde und auch meine Eltern früher Hunde gehalten haben, weiß ich sehr wohl, dass es einiges zu beachten gibt, will man sich so ein Fellknäuel oder einen „Fitnesstrainer“ anschaffen.

Das „Oh, ist der süß, den will ich haben“ genügt leider nicht. Einem Hund ein richtiges Zuhause zu bieten, bedarf mehr als einer trockenen Wohnung und eines stets gefüllten Wasser- und Fressnapfes. Darüber gibt jedes gute Hundebuch und auch jeder ernst zu nehmende Züchter bzw. Tierheim-Angestellte kompetent Auskunft.

Ich möchte – was die Haltung eines Hundes angeht – einen Vergleich mit der optimalen Haltung von Delfinen wagen. Schließlich handelt es sich bei beiden „Lieblingen des Menschen“ um Säugetiere, die sich gerne in der Nähe von Menschen aufhalten, intelligent sind und immer beschäftigt sein wollen.

Dass Delfine und Hunde nicht in skrupellose Hände gehören, deren einziges Anliegen ist, Profit aus den Tieren zu ziehen, bedarf keiner weiteren Diskussion. Ich möchte mich hier auch ausschließlich auf die Situation der in Deutschland gehaltenen Vierflosser und Vierbeiner konzentrieren.

Es wird so viel von „nicht artgerecht“ und „Tierquälerei“ geredet, wenn vermeintliche Tierschützer ihre Meinung kundtun. Dabei wird immer nur auf öffentliche Einrichtungen gezeigt, vor allem auf die Betreiber von Zoos. Doch wie sieht es in deutschen Haushalten aus? Schließlich leben dort über fünf Millionen Hunde.

* Delfine und Hunde haben einen großen Bewegungsdrang. Diesem wird man im Delfinarium in Nürnberg oder Duisburg mit täglichem Training und täglichen Vorführungen gerecht. Delfine werden nämlich nicht ausgenutzt, wenn sie Salti schlagen oder andere akrobatische Meisterleistungen zeigen, sondern das gehört zu ihrem Fitnessprogramm, ohne das sie lethargisch und krank würden.

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Delfine und Hunde haben mehr gemeinsam, als man glaubt.
(Foto: Susanne Gugeler)


– Viele Hunde verbringen die meiste Zeit des Tages eingesperrt in einer kleinen Wohnung, weil ihr Besitzer berufstätig ist. Und das, obwohl (wie bereits oben angeführt) ein Hund einen großen Bewegungsdrang verspürt. Ist das artgerecht?

* Delfine bekommen genau berechnete Fischportionen, die ihrem Nahrungs- und Flüssigkeitsbedarf entsprechen. Manche „Besserwisser“ sind der Meinung, Delfine bekämen nur Fressen als Belohung für gut gemachte Übungen und sie müssten hungern, wenn sie bei einer Vorstellung nicht mitmachen würden. Das ist einfach nur Quatsch. Denn Delfine nehmen über den Fisch nicht nur Kalorien auf, sondern auch lebensnotwendiges Wasser, da sie nicht trinken. Sie würden also sehr schnell austrocknen, wenn sie keine Nahrung bekämen und dadurch krank werden.

– Für viele Hunde wäre es gut, wenn deren Nahrung proportioniert und nicht gedankenlos verabreicht würde. Es gibt jede Menge übergewichtige Vierbeiner, die als Folge ihrer Fettsucht an denselben Zivilisationskrankheiten leiden wie ihr Herrchen oder ihr Frauchen. Ist es artgerecht, einen Hund bis zur Bewegungsunfähigkeit zu mästen?

* In Zoos leben Delfine in kleinen Sozialverbänden, in denen sie ihren sexuellen und kommunikativen Neigungen nachgehen können. Sie dürfen Delfine bleiben und dienen nicht als Partner- oder Kindersatz.

– Das ist bei Hunden oft ganz anders. Sie müssen fehlende Partner ersetzen oder werden in kinderlosen Familien wie ein Baby verhätschelt. Auch dürfen Hunde ihre Sexualität meist nicht ausleben. Läufige Hündinnen sind den Besitzern lästig, weil sie die Wohnung beschmutzen könnten. Triebige Rüden sind Herrchen oder Frauchen oft peinlich, weil sie ihren Sexualdrang öffentlich zur Schau stellen. Die Folge ist: Rex & Co. werden kastriert. Man nimmt Rex dadurch nicht nur seine „Manneskraft“, sondern die Menschen machen ein asexuelles Wesen aus ihm, das verlernt hat, was richtige „Hundekerle“ tun. Nämlich liebend gerne unterwegs sein und überall markieren, schnüffeln und scharren (ja, auch Scharren gehört zum Dominanzgehabe eines Rüden ;o) Ist das artgerecht?

* Delfine schwimmen in der Wildnis viele Kilometer weit und mehrere Hundert Meter tief. In ein Becken „gezwängt“ können sie ihren Bewegungsdrang nie ausleben, wird von den Tierschützern vorgeworfen. Zum „Bewegungsersatz“ habe ich schon weiter oben etwas geschrieben. Man muss außerdem berücksichtigen, dass Delfine nicht so weit und tief schwimmen, weil sie das unbedingt „wollen“, sondern sie nehmen oft weite Wege auf sich, weil sie nach Nahrung suchen „müssen“.

– Was ist mit den Hunden, die in Mäntelchen und Schühchen gezwängt werden? Ist das artgerecht?

* Delfine werden von manchen Zoos aus Zuchtgründen ausgetauscht. Diese Maßnahme gefällt Tierschützern überhaupt nicht, da die Delfine aus ihrem Verband „gerissen“ würden.

– Es gibt mittlerweile nicht nur sehr viele Scheidungswaisen, sondern auch viele Hunde, die aus ihrem vertrauten Familienverband „gerissen“ werden, weil sich Herrchen und Frauchen nicht mehr verstehen. Ist das artgerecht?

* Delfine sind intelligente Wesen. Deshalb werden sie in Zoos nicht nur körperlich, sondern auch intellektuell gefordert, indem ihnen immer wieder neue Spielmöglichkeiten geboten werden, die ihre Kreativität anregen.

– Viele hochintelligente Hunde dagegen werden unterfordert und zu reinen Stubenhockern degradiert. Ist das artgerecht?

Fazit: Ein Delfin lächelt immer, auch wenn es ihm nicht gut geht. Aber das heißt noch lange nicht, dass es allen Delfinen in menschlicher Obhut schlecht geht. Auch ein kastrierter, über viele Stunden allein gelassener, nach neustem Chic gekleideter, übergewichtiger, jeglicher Anregung beraubter Vierbeiner wackelt freudig mit dem Schwanz, wenn sein Besitzer auftaucht. Doch das Schwanz-Wedeln eines Hundes bedeutet ebenso wenig wie das „ewige Lächeln“ eines Delfins, dass es dem Tier optimal geht oder dass es artgerecht gehalten wird.

Mehr zum Vergleich Delfin-Hund auf der MEERESAKROBTEN-Anatomieseite.

10 Kommentare

  1. Ja, es gibt viele Tiere, die schlecht gehalten werden. Sei es der Wellensittichm der Verhaltensgestört ist, weil er einzeln gehalten wird, oder Hühner in Legebatterien. Es gibt unzählige Beispiele.
    Aber das ALLERLETZTE ist es, diese Beispiele als Rechtfetigung für die Delfinhaltung zu missbrauchen. Es gibt Tiere, die kann man nicht artgerecht halten. Deshalb sollte man es bleiben lassen.

    geschrieben von Peter Friedlich
  2. @Rüdiger, jetzt fängst du auch noch mit Kanninchen an? Herrje. Vergleichen wir doch gleich den Delfin mit einer Amöbe. :-( / @Susanne, auch wenn ich dir Recht gebe, dass zumindest Nürnberg sich um das Wohl der Delfine überdurchschnittlich bemüht, wir zwei werden nie auf einen Nenner kommen, WAS akzeptable Bedingungen für eine Gefangenschaft sind. Ich für meinen Teil kann, seitdem ich die Delfine im Meer sehen durfte, keine Haltung für akzeptabel oder auch nur annähernd artgerecht halten. Mir ist das immer ein Rätsel, wie du das kannst, wo du sie doch auch wild im grenzenlosen Ozean gesehen hast und zudem noch so viel Sachkenntnis hast.

    geschrieben von Doris Thomas
    1. Zum Kaninchen: Es geht um Tiere, die sich in menschlicher Obhut befinden, Doris … Ich habe auf Norderney frei hoppelnde Kaninchen gesehen, die "glücklicher aussahen" als ihre in Gehegen gehaltenen Artgenossen ;o))
      Zu frei lebenden Delfinen: Die Delfinariums-Delfine sind nun einmal da, da gibt es nichts dran zu rütteln. Und um die geht es mir! Und für die möchte ich eine optimierte Haltung. Ich möchte weiß Gott nicht, Delfine aus dem Meer nehmen und in ein deutsches Delfinarium sperren. Das wollen die Verantwortlichen in Nürnberg und Duisburg übrigens auch nicht!!!!
      Hast du eigentlich gewusst, dass Dolly aus Duisburg der erste Delfin ist, der in zweiter Generation in einem deutschen Zoo geboren wurde?
      Ich glaube, etwas Sachverstand habe ich schon, aber hier ist auch gesunder Menschenverstand gefragt, der sich durch viel Erfahrung und ein natürliches Urteilsvermögen auszeichnet …

      geschrieben von Susanne
  3. @ Doris,

    und was ist mit Kaninchen?

    geschrieben von rüdiger
  4. Meine Einnahmen basieren aber nicht auf der Ausbeutung anderer Wesen, sei es Mensch oder Tier. Kann man wohl kaum vergleichen, wie so vieles andere nicht vergleichbar ist, zum Beispiel Hund und Delfin. ;-)

    geschrieben von Doris Thomas
    1. Es geht nicht darum, wie du deine Einnahmen erzielst (wenn du deine Bücher – wie im Fall "Orcas" – selbst verlegst, wird auch gar nicht so viel für dich übrig bleiben, sondern da gehörst vielleicht du zu den Ausgebeuteten), sondern dass du – wie jeder andere berufstätige Bürger auch und eben auch ein Zoo, der viele Tiere beherbergen und versorgen muss – Einnahmen erzielst (erzielen musst) und dass in einem Zoo nicht die Kasse klingelt. Lenk doch bitte nicht immer vom eigentlichen Thema ab, Doris. Außerdem vergleiche ich nicht Hund und Delfin (obwohl es da durchaus Gemeinsamkeiten gibt, wie du im Kapitel "MEERESAKROBATEN-Anatomie" erfahren kannst ;o), sondern die Haltungsbedingungen. Und was diese angeht, schließen die Nürnberger im Vergleich zu manchen Hundebesitzern ganz gut ab. Wie gesagt, zu manchen Hundebesitzern. Selbstverständlich sind die Haltungsbedingungen in anderen Einrichtungen, in denen mithilfe der Delfine die Kasse klingelt und in denen fließbandmäßig ein Delfin durch einen anderen ersetzt wird, ganz und gar nicht zu befürworten. Aber: Zu "guten Haltungsbedingungen" gehört meiner Meinung nach nicht unbedingt ein riesiger Raum (das ist nur ein quantitativer Aspekt), sondern die dauerhafte Beschäftigung mit den Tieren, Anregungen, die ihre Neugier befriedigen, Möglichkeiten, soziale Kontakte zu pflegen usw. (das sind qualitative Aspekte) Und die sind in Nürnberg und Duisburg meiner Meinung nach gegeben.

      geschrieben von Susanne
  5. immer wenn es eng wird kommt: anderen Tieren gehts noch schlechter. Zum Teil sind die Bemerkungen leider haarsträubend. PR für Delfinarien, insbesondere Nürnberg, die sich in der Zukunft die Tiere holen werden, aus anderen Einrichtungen oder aus der Natur. Hauptsache, die Kasse klingelt und die hohe Investition der Lagune rechnet sich.

    geschrieben von Doris Thomas
    1. Deine unhaltbare (und für mich auch untragbare) Mutmaßung, für Nürnberg würden Tiere aus der freien Natur gefangen, wirst du einfach nicht los, Doris, gelle …
      Ich finde nicht meine Bemerkungen sind haarsträubend, sondern die Behauptungen von sogenannten Delfinschützern. In meinem (zugegebenermaßen gewagten) Vergleich der Haltungsbedingungen zweier Säugetierarten, die dem Menschen recht nahe stehen, geht es darum, dass Begriffe wie "Leiden" und "Tierquälerei" sowie "artgerecht" sehr interpretierbar sind. Letztendlich können wir die Tiere nicht fragen, ob sie sich in unserer Obhut wohl fühlen. Intelligente Tiere sind sehr anpassungsfähig, deshalb machen sie oft aus nicht optimalen Lebensbedingungen das Beste. Und noch eins: In Zoos klingeln die Kassen nicht. Die Einnahmen aus dem Eintritt sowie Zuschüsse vom Land werden dringend benötigt, damit die Tiere versorgt und Tierpfleger sowie anderes Zoopersonal bezahlt werden können. Bitte setze nicht irgendwelche dubiose Vergnügungsstätten im Ausland mit deutschen Tiergärten gleich (obwohl es auf der einen Seite auch "weiße" wie auf der anderen Seite ebenso "schwarze Schafe" gibt) … Selbst du als Privatmensch brauchst Einnahmen, sonst könntest du deine tollen Reisen zu den Walen gar nicht unternehmen.

      geschrieben von Susanne
  6. Hallo Susanne,

    in der Form noch nirgendwo gelesen. Klasse Kommentar!

    geschrieben von Rüdiger
    1. DANKE ;o)))

      geschrieben von Susanne

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