Delfin wird mit Infusion am Leben erhalten


Bizarrer könnte die Szene nicht sein – in der „Todesbucht“ werden sechs Rundkopfdelfine niedergemetzelt und fast gleichzeitig liegt auf einer Bahre in der Nähe des Hafens von Taiji ein Delfin, dem über einen Infusionsschlauch alles „Lebensnotwendige“ für seine Zukunft in Gefangenschaft eingeflößt wird. Im Hintergrund hört man das Gedudel der Delfin-Show, in der seine Artgenossen bereits das vollbringen, was dem armen Tier noch bevorsteht: Sie erfreuen die Menschen mit ihren Kunststückchen …
(Quelle: Sea Shepherd Conservation Society)

Täglich lese ich den Report der COVE GUARDIANS aus Taiji. Ich freue mich über jede Meldung, die lautet, dass kein Delfinfang stattgefunden hat, da das Wetter zu schlecht war. Doch viel zu oft heißt es: „Heute wurden wieder soundsoviele Delfine auf brutale Weise getötet.“ Ich frage mich, wie Libby Katsinis (sie schreibt den Blog der COVE GUARDIANS) und ihre Mitstreiter/innen das aushalten. Tag für Tag marschieren sie zur „Todesbucht“. Ihnen entgeht nichts. Auch wenn die Tötung der Meeressäuger ausnahmsweise mal nur Minuten in Anspruch nimmt wie gestern.

Die japanischen Delfinjäger hören nicht auf mit dem Blutvergießen. Unter ständiger Beobachtung zu stehen, scheint sie nicht groß zu stören. Doch die Dokumente ihres schändlichen Tuns werden irgendwann einmal auch die kältesten Gemüter erreichen. Man kann nur hoffen, dass dieses Irgendwann bald sein wird und nicht erst dann eintritt, wenn es keine Delfine mehr an der Küste von Taiji gibt …

Ein Kommentar

  1. Ich hatte eine sehr netten E-Mail Austausch mit Libby. Man merkt, wie sie das aufmunternde und Mut machende Feedback der anderen Naturschützer brauchen, um diese schlimme Zeit überhaupt durchstehen zu können. Ich könnte es nicht ertragen und verneige mich tief vor so viel Selbstlosigkeit, nur damit die Gräueltaten an den Delfinen nicht unbemerkt bleiben. Mögen die Seelen dieser engagierten Naturschützer irgendwann wieder Frieden finden. Das wir, so auch im neuen Report, sicherlich nicht einfach sein. Wir hoffen und bangen mit ihnen, und wir weinen mit ihnen, soviel sei gewiss.

    geschrieben von Doris

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