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Müll im Meer geht uns alle an


Die Meeresschutzorganisation Project Blue Sea hat gestern folgende Pressemitteilung veröffentlicht, die ich hier gerne wiedergebe:

Sommerzeit = Ferienzeit. Vielerorts findet man jedoch an beliebten Urlaubsküsten oder auf den Ferieninseln anstatt eines schönen, sauberen Strandes eine wahre Müllkippe vor. Die Meeresschutzorganisation Project Blue Sea hat zu diesem Zweck eine Mitmach-Aktion ins Leben gerufen, um eine Bestandsaufnahme zur Situation zu schaffen. Eine digitale „Müllpinnwand“ soll aufzeigen „Wo“, „Wann“ und „Wie viel“ Müll in den verschiedenen Regionen vorzufinden ist.

Claire Fackler

Plastik im Magen eines Albatros-Kükens

„Unsere Aktion läuft schon seit einigen Monaten und wir haben bereits viele aussagekräftige Fotos vom Müll im Meer zugesendet bekommen“, berichtet Sascha Regmann von Project Blue Sea. „Wir erhoffen uns von der Zusendung zahlreicher weiterer Bilder, dass wir sogenannte Hot Spots herausfiltern können, an denen besonders viel Müll angespült wird. Es wäre schön, wenn Sie sich an unserer Aktion beteiligen und uns Ihre selbst geschossenen Fotos von vermüllten Stränden, Buchten, Häfen oder Flüssen an unsere E-Mail-Adresse info@projectbluesea.de senden könnten.“

Die „Müllpinnwand“ kann letztendlich bei der Entscheidungsfindung für einen geeigneten Urlaubsort dienen und soll zudem Gemeinden auf ein eventuelles Problem vor der eigenen Haustür aufmerksam machen.

Besonders Kunststoffe schädigen das marine Ökosystem. Langzeitfolgen sind nicht abzuschätzen. Bereits heute geht die Weltnaturschutzunion (IUCN) davon aus, dass etwa 1 Million Seevögel allein durch Plastikmüll sterben. Hinzu kommen zahllose Meeressäugetiere, Schildkröten und Fische. Die Vermüllung der Ozeane beginnt dabei oftmals in den Städten, da der Müll über die Flüsse ins Meer gelangt.

Warum ist der Müll im Meer auch für Menschen gefährlich?

Beim Zersetzungsprozess von Kunststoffen im Wasser werden gesundheitsschädigende Stoffe freigesetzt. Zudem heften sich frei im Wasser befindliche Schadstoffe und nicht abbaubare Umweltgifte an winzige, im Wasser treibende Plastikpartikel an. Diese werden von verschiedenen Kleinlebewesen aufgenommen. Durch die Nahrungskette gelangen die Gifte in immer größere Tiere, wo sie zum Beispiel in Form von Schwertfischsteaks auf den Tellern des Endverbrauchers Mensch landen.

Wie geht es weiter?

Viele Staaten fangen gerade erst einmal an, Plastik in großen Mengen zu produzieren, und es steht zu befürchten, dass das Problem ohne eine globale Initiative zur Vermeidung von Plastikmüll weiter stark anwächst. Hier muss massive Aufklärungsarbeit geleistet werden. Es müssen zudem Anreize geschaffen werden, um Plastikmüll effektiver zu sammeln und zurückzugeben. Ferner muss die Verbreitung von Biokunststoffen und die Erforschung neuer, innovativer Verpackungsmöglichkeiten gefördert werden.
(Quelle: Project Blue Sea, Foto: Claire Fackler)

Meeresakrobaten-Tipp

Falls du dieses Jahr eine Whale-Watching-Tour unternimmst, denke daran, dass es auf dem Meer sehr windig sein kann. Sorge also dafür, dass deine Kopfbedeckung und deine Sonnenbrille an einem Band befestigt sind, damit sie nicht ins Wasser fallen können. Achte auch darauf, dass keine Plastiktüten ins Meer gelangen … (siehe dazu auch „10 Whale-Watching-Tipps“).

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