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Delfine können auch anders


Es wird wohl kein anderes Tier so verklärt gesehen wie der Delfin. Durch seine hohe Intelligenz, seine Neugier, sein freundliches Verhalten den Menschen gegenüber wird er von manchen Tierfreunden als nicht-menschliche Person tituliert; von ihnen wird auch gefordert, dass der Meeressäuger die gleichen Rechte haben sollte wie seine zweibeinigen Fans.

Große Tümmler in Neuseeland (Foto: S. und C. Dürsch)

Doch Delfine können auch anders. Darüber spricht der Tierexperte Dr. Mario Ludwig im Deutschlandradio/Wissen.

So erfahren wir im Interview, dass der Große Tümmler („Flipper“) eigentlich ein Sexualstraftäter wäre, wenn man ihn tatsächlich den Menschen gleich setzen würde. Auch wenn er als recht sozial gilt, übt er gewalttätige Sexualpraktiken aus. Dazu gehört, dass er zusammen mit seinen „Kumpels“ ein Delfinweibchen aus der Gruppe drängt, um es anschließend zur Kopulation zu zwingen. Er geht sogar so weit, ein Neugeborenes, das das Weibchen bei sich führt, zu töten, damit seine Auserwählte Lust bekommt, sich erneut fortzupflanzen. Auf diese brutale Weise stellt er sicher, dass seine Gene weitergegeben werden. Dieses Verhalten kennt man übrigens auch von Löwen.

Stark ausgeprägter Sexualtrieb

Offenbar ist der Sexualtrieb der Delfine im Vergleich zu anderen Tieren unglaublich stark ausgeprägt. Sie haben Sex nicht nur mit Artgenossen beiderlei Geschlechts, sondern auch mit anderen Tierarten und sogar der Mensch ist nicht vor ihnen sicher. Ludwig nennt als Beispiel George, der 2002 an der englischen Küste lebte und ständig versuchte, mit Badenden sexuellen Kontakt aufzunehmen und das auf recht rüde Weise.

Nachtrag vom 15. September 2021: Nick, der in letzter Zeit für viele Schlagzeilen gesorgt hat, ist tot. 😢
Der Große Tümmler hielt sich vor der Küste von Cornwall/England auf. Filme, die ihn in einer Gruppe von johlenden Menschen zeigten, gingen um die Welt.
An seinem Körper wurden Verletzungen festgestellt, die auf einen Zusammenstoß mit einem Boot schließen lassen.
Solitär lebende Delfine sind durch Schiffsverkehr und leichtsinnige Badegäste extrem gefährdet und stellen auch für Menschen eine Gefahr dar.

Nachtrag vom 14. September 2021: Vor der Küste von Cornwall in England bedrängt zur Zeit ein einzelner Großer Tümmler die Badegäste. Experten warnen vor dem Nick genannten Delfin, da er sehr gefährlich für die Schwimmer werden könnte. Seine aggressiven Gesten – zum Beispiel das Schlagen mit der Fluke aufs Wasser – zeigen, dass er nicht unbedingt spielerische Absichten hat.

Männerbande

Rund Dreiviertel aller männlichen Delfine leben in Männer-Partnerschaften, berichtet der Diplom-Biologe. Doch dort geht es nicht nur sexuell zur Sache, sondern die Tiere unterstützen sich auch gegenseitig, wenn es darum geht, einen Hai abzuwehren.

Weibliche Delfine haben weniger Aggressionspotenzial

Weibliche Tümmler sind weniger aggressiv als ihre männlichen Artgenossen. Das ist der Grund dafür, dass für die Flipper-Serie sowie für den Flipper-Kino-Film immer nur weibliche Tiere ausgesucht wurden. Auch bei Delfin-Therapien sind es oft die Weibchen, die am gefühlvollsten mit kranken Kindern umgehen.
(Quelle: Deutschlandradio)

Lesetipps

* Die dunkle Seite der Delfine
* Sexuell frustrierter Delfin bedrängt Badegäste in England
* Tümmler tun es auch mit einem Abflussrohr
* Kindstötungen bei Delfinen

8 Kommentare

  1. Passt auch zum Thema: Vorsicht, bissiger Delfin! http://www.meeresakrobaten.de/2012/12/vorsicht-bi

    geschrieben von Susanne
  2. Ich finde es auch falsch, Delfine durch die rosarote Brille zu sehen. "Engel" stelle ich mir jedenfalls anders vor.
    Doch dieser Bericht hier ist wieder in die andere Richtung überzogen, stellt die Tiere als regelrechte Verbrecher dar. Wenn man dies glauben würde, dürfte  man wohl kaum eine Fanseite für diese Spezies betreiben, oder? ;-)

    Und ganz ehrlich, Ansätze dieses Berichtes zeigen umso deutlicher, wie ähnich sie uns Menschen sind. Wer führt denn bei der menschlichen Rasse die Kriege? Bei welchem Geschlecht findet man eher testosteronbeladenes Gehabe?

    geschrieben von Doris Thomas
  3. Ja, und die Delfine fressen nicht nur andere Fische, sie zerreissen sie in tausend Stücke und richten ein Blutbad an. Das Massaker bedeckt dann hunderte qm mit Schuppen, Fischteilen und Blut. Und dann, kaum zu glauben, aber wahr, hinterlassen diese Meeressäuger unmengen ihrer stinkenden Exkremente einfach im schönen Meer.

    Oh, Mann, was für ein Artikel mit tiefgehendem wissenschaftlichem Hintergrund.

    geschrieben von La Chirla
    1. Na ja, so tiefsinnig finde ich den wissenschaftlichen Hintergrund nicht. ;o)) Kommt auch bei anderen Tieren vor. Massaker richten allerdings nur Menschen an …

      geschrieben von Susanne
      1. Sag ich doch! Vergewaltiger der übelsten Sorte gibt es auch nur unter Menschen!
        Es gibt viele Rüden, (hat garantiert schon jeder erlebt) die mit Menschen sexuellen Kontakt aufnehmen. Und ich persönlich habe auch gesehen daß ein Erpel 7 kleine Entlein ertränkt hat. 
        Ich möchte richtig verstanden werden. Der Artikel ist nicht wert auf Meeresakrobaten zu erscheinen. Es wird weder erwähnt, wo solche Vergewaltigungen oder Kindsmorde beobachtet wurden.  Noch in welcher Anzahl, noch bei welcher Rasse, noch in welchem Meer, noch von wem. Und bitte, wo sind Belege für solche Behauptungen.
        Die männlichen Delfine als aggressiv zu bezeichnen widerspricht allen meinen Beobachtungen. Andererseits sind Delfine Wildtiere die ich liebe und respektiere, und ich unternehme keine Versuche mit ihnen zu kuscheln, knutschen oder zu schwimmen.
        Dieser Diplom-Biologe schreibt reisserisch, unadäquat, unbelegt und in niedrigster Qualität, also völlig unbrauchbar. 

        geschrieben von La_chirla
        1. Klar gibt es Kindstötungen auch bei anderen Tieren. Ludwig erwähnt im Interview die Löwen.
          Was die "Rasse" angeht, so wird die sehr wohl genannt. Es handelt sich nämlich um den Großen Tümmler, bei dem diese Verhaltensbeobachtungen gemacht wurden. 
          Wenn du "googelst", findest du viele Belege für die Aussage von Ludwig. Hier nur drei  Beispiele: http://www.welt.de/lifestyle/article5563345/Tuemm

          http://news.bbc.co.uk/earth/hi/earth_news/newsid_

          geschrieben von Susanne
        2. Hallo Susanne, ich google nie, da ich Firmen, die das Private bis zum letzten ausspionieren  und die Ergebnisse auch noch speichern und weitergeben,  verachte. Zur Recherche gibt es andere Möglichkeiten.  

          Möchten Sie nun, dass ich denken soll: Aggressivität, Brutalität, Mord und  Sexueller Missbrauch im Tierreich sind menschlichen Moralvorstellungen zu unterwerfen?
          Sie möchten wohl, dass  ich die Delfinkiller in Japan, Taiwan und Peru noch unterstütze, da  sie dieses animalische, kriminelle Pack doch wirksam reduzieren.
          Benutzen Sie ruhig mal google, um zu recherchieren, wie hochstehend die Sozialstrukturen und Intelligenz dieser feigen Mörder- und Gruppenvergewaltiger Banden sind.

          geschrieben von La_Chirla
        3. Oh, oh, oh, Chirla – da scheinen Sie etwas falsch verstanden zu haben, anders kann ich mir Ihre überzogene Reaktion nicht erklären. Delfinkiller unterstützen???? Wer sagt denn so etwas??? Es geht in meinem Artikel doch um die Beleuchtung einer von vielen Facetten der Großen Tümmler. Und darum, dass die Delfine von manchen Tierfreunden nicht mehr als Raubtiere gesehen werden, sondern total vermenschlicht werden. 

          Außerdem hat  Dr. Mario Ludwig seinen Kommentar mit einem Augenzwinkern von sich gegeben. Sie müssen sich einfach mal selbst das Interview in Deutschlandradio anhören.

          Was die hohe Intelligenz der Delfine angeht, brauche ich übrigens nicht zu googeln, da habe ich vor längerer Zeit selbst einen Artikel verfasst. Sie finden ihn hier: &nbsp ;http://www.meeresakrobaten.de/delfine/anatomie/delfin-gehirn-und-tierische-intelligenz/

          geschrieben von Susanne

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