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Gleiche Aktivitäten in Meer und Zoo


Delfine sind nicht nur hochintelligente Wesen, sondern auch leistungsstarke Sportler.

Sturzflug (Foto: Rüdiger Hengl)

Ihre Akrobatik kann man sowohl in freier Wildbahn bewundern als auch beispielsweise in den beiden zoologischen Anlagen in Nürnberg und Duisburg.

Die gleichen Aktivitäten wie im Meer

Die Verhaltensweisen, die Waltiere in Delfinarien zeigen, entsprechen den Aktivitäten ihrer Artgenossen im Meer. Es handelt sich bei den Darbietungen also nicht um unnatürliche Kunststücke.

Allerdings kann man bei Tieren in freier Wildbahn Sprünge, Surfen, Rückwärtstauchen, Sky-Hopping u.a. weniger oft beobachten als bei ihren Artgenossen im Delfinarium.

Das hat einen Grund: Sie haben schlichtweg keine Zeit für akrobatische Betätigungen, weil sie ständig auf Nahrungssuche sind. Außerdem müssen sie ihren Verfolgern (Orcas oder Haien) ausweichen.

Sobald sie jedoch satt und vor Raubtieren sicher sind, nutzen auch die Delfine im offenen Meer die Zeit zum Herumtollen und Spielen.

Im Delfinarium ist mehr Zeit zum Spielen

In Delfinarien fällt die Futtersuche und die Flucht vor Feinden weg. Daher werden die Tiere dort angeregt, sich zu bewegen. Das geschieht durch verschiedene Kommandos, die sie von ihren Trainern gelernt haben.

Außerdem werden sie durch das sogenannte „Behavioral Enrichment“ (= Bereicherung des Lebensraums) kognitiv gefördert.

* Dazu kann der Einsatz von Fischfallen gehören. Um an den begehrten Leckerbissen zu kommen, müssen die Delfine den Kanister drehen und wenden. Sie schubsen oder pulen die Fische heraus.

* Pylone werden als Brause eingesetzt. Die Delfine lieben es, wenn man sie damit nass spritzt. Wenn man die Pylone aufs Wasser wirft, sinken sie nach unten. Die Delfine müssen sie aktiv nach oben bringen.

* Im Meer drücken Delfine gerne Holzstücke oder Möwen unter Wasser, um diese kurz danach wieder hochschnellen zu lassen. Zu diesem beliebten „Freizeitsport“ kann man in Delfinarien anregen, indem man den Tieren Fender anbietet. Das sind Schutzkörper, die zwischen einem Boot und der Kaimauer positioniert werden. Wenn die Delfine die Fender nach unten drücken, kommen diese nach kurzer Zeit wieder an die Wasseroberfläche. Den gleichen Effekt erzielt man mit Bojen.

Medizinisches Training

Einen großen Unterschied zu in der Natur lebenden Delfinen macht die medizinische Versorgung ihrer Artgenossen in Zoos aus. Greifen im Meer keine Selbstheilungskräfte, müssen die Tiere dort zwangsläufig sterben.

In Delfinarien werden kranke Tiere nicht nur behandelt, sondern sie werden bereits im Vorfeld einer Krankheit untersucht, damit im schlimmsten Fall sofort eingegriffen werden kann und sie geheilt werden können.

Zum Tagesablauf eines in menschlicher Obhut lebenden Delfins gehört deshalb das medizinische Training. Es gibt kaum eine andere Tierart im Zoo, die so gut bei den Untersuchungen kooperiert wie der Große Tümmler.

Eine Blutprobe erhält man zum Beispiel, indem man das Tier auffordert, seine Schwanzflosse einem Trainer zu präsentieren. Aus dieser wird Blut entnommen und ans Labor geschickt. Über diese Probe erhalten die Tierpfleger und Tierärzte Aufschluss darüber, ob der Delfin gesund ist.

Das medizinische Training umfasst aber auch Urin-, Stuhl-, Magen- und Blasenproben.
(Quellen: Show Behaviors are Natural Behaviors. und Meeresakrobaten-Beiträge)

Lesetipps

* Jede Menge Spielzeug für Delfine
* Kathleen Dudzinski kennt sich mit Delfinen aus
* Delfine in Duisburg und im Freiland verhalten sich gleich

2 Kommentare

  1. Ich wünsch euch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr, liebe Meeresakrobaten – und freue mich immer auf neue Artikel von euch :-)

    geschrieben von Oliver
    1. Das wünsche ich dir auch, lieber Oliver! Ich freue mich immer über neue Beiträge und Kommentare von dir – auch im neuen Jahr.
      Bleib gesund und hab eine gute Zeit!

      geschrieben von Susanne

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