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Eine ganz spezielle Delfin-Population


Vor der Küste von Louisiana in der Barataria Bay gibt es ganz spezielle Große Tümmler. Sie gehören zu einer Untergruppe von Delfinen, die im Golf von Mexiko lebt.

Faktoren, die das Überleben der Delfine in der Barataria-Bucht beeinflussen
(Grafik: Whale Scientists)

Niedriger Salzgehalt in der Bucht

Die Bucht bietet eine gute Nahrungsgrundlage für die Tiere. Tatsächlich gefällt es Delfinen in der Bucht so gut, dass sie immer wieder zu denselben Nahrungsgründen zurückkehren, selbst wenn der Salzgehalt sehr niedrig ist.

Probleme bereitet aber nicht nur der niedrige Salzgehalt des Wassers, sondern auch die vielen Stressoren, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden.

Deepwater Horizon

Im Jahr 2010 ereignete sich etwa 41 Meilen vor der Küste von Louisiana die größte Ölverschmutzung in den USA. Wir kennen sie unter dem Namen Deepwater Horizon. In 87 Tagen sind etwa 800 Millionen Liter Öl ausgelaufen.

Das Öl breitete sich unter der Wasseroberfläche aus und fand seinen Weg über Strömungen zur Küste von Louisiana.

Krebs und Lungenkrankheiten

Als es die Küste erreichte, machte es die Barataria-Tümmler krank.

Die Delfine nahmen das Öl über Lunge und Magen (über kontaminierten Fisch) auf.

Der lang anhaltende Kontakt mit Öl führte dazu, dass das Immunsystem der Meeressäuger geschwächt wurde. Verschiedene Krankheiten wie Krebs und Lungenkrankheiten waren die Folge.

Diese Gesundheitsprobleme betreffen die Population noch heute – zwölf Jahre nach dem verheerenden Unglück.

Anstieg des Meeresspiegels

Doch die Delfine in Louisiana sind nicht nur durch die Langzeitfolgen des Ölunglücks geschwächt, sondern sie leiden zusätzlich am ansteigenden Meeresspiegel.

Infolge menschlicher Aktivitäten und der Ölpest von Deepwater Horizon wurden Mangroven und Sumpfgräser, die einem Anstieg des Meeresspiegels normalerweise entgegenwirken, in Mitleidenschaft gezogen.

Dies bedeutet, dass die Küste von Louisiana Hurrikanen, tropischen Stürmen und tosenden Wellen stärker ausgesetzt ist.

Während der Meeresspiegel immer weiter ansteigt, erodiert das Land fortschreitend.

Süßwasser schadet den Delfinen

Es gibt Pläne, den exponentiellen Verlust der Küste von Louisiana einzudämmen.

Beispielsweise zielt das Mississippi River Sediment Diversion Project darauf ab, Flusswasser, Sedimente und Nährstoffe in beschädigte Feuchtgebiete fließen zu lassen, um Land zu erhalten und wieder aufzubauen.

Wissenschaftler haben jedoch davor gewarnt, dass diese Zunahme des Süßwassers ein Drittel der Delfinpopulation töten könnte.

Süßwasser kann bei den Meeressäugern Hautkrankheiten (Läsionen und Geschwüre) verursachen, die wiederum tödliche Infektionen nach sich ziehen können.
(Quelle: Whale Scientists)

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