Durch Wirtschaftsminister Robert Habecks Plan, in Wilhelmshaven ein Flüssiggasterminal bauen zu lassen, werden die Schweinswale immer bekannter. Denn der Jadebusen zählt zu einem wichtigen Lebensraum der kleinen Meeressäuger.
In Bayern 2 kam vor Kurzem ein interessantes Interview mit der Schweinswalexpertin Denise Wenger.
Flüsse sind wieder sauberer geworden
2004 hat sie herausgefunden, dass Schweinswale nicht nur vor der deutschen Küste, sondern auch wieder in deutschen Flüssen (Weser, Ems, Elbe und Jade) unterwegs sind.
Sogar im Hamburger Hafen wurden die Tiere gesichtet. Das liegt – laut Wenger – daran, dass die Flüsse wieder sauberer geworden sind und sich wieder mehr Nahrungsfische für den Schweinswal darin tummeln.
Seit 2016 gibt es den Schweinswalverein in München
Denise Wenger ist Vorsitzende des Münchner Vereins Schweinswale e.V., den sie 2016 gegründet hat.
Ihre seit 2004 gesammelten Daten sorgten dafür, dass die Schweinswalschutzgebiete erheblich ausgeweitet wurden.
Zurzeit promoviert die Biologin an der Tierärztlichen Hochschule Hannover über Schweinswale.
Schweinswale sterben immer wieder als Beifang
Schweinswale schwimmen zwar wieder in die Flüsse, trotzdem sind sie stark gefährdet.
Die Hauptgefahr sind Stellnetze, in denen sie ersticken, da sie nicht mehr zum Luftholen an die Wasseroberfläche kommen können.
Die Schätzungen über den Schweinswalbestand in der deutschen Nordsee schwanken stark. Laut Wenger geht man von 11.000 bis 56.000 Tieren aus.
Wie gefährlich sind Habecks Pläne?
BR 2 fragte Denise Wenger, wie gefährlich Habecks Flüssiggasterminals den Schweinswalen werden können.
Nach Einschätzung der Biologin werden die Schweinswale im schlimmsten Fall taub, wenn die Rammungen für die Terminals direkt in ihrem Lebensraum stattfinden.
Die sich über ihr Gehör orientierenden Meeressäuger werden durch die akustische Belastung am Jagen behindert.
Das ist fatal, weil die Tiere auch ihren gesamten Flüssigkeitsbedarf ausschließlich über die Nahrung aufnehmen.
Denise Wenger wäre es am liebsten, wenn das Flüssiggas über das Land bezogen werden könnte, bevor der Artenschutz über Bord geht.
Wal-Geburten finden im seichten Wasser statt
In dieser Jahreszeit gibt es wieder viele Wal-Geburten.
Diese finden meist in flachen und ruhigen Gebieten statt. Weil das neugeborene Tier sofort an die Wasseroberfläche muss, um seinen ersten Atemzug zu nehmen, wäre ein hoher Wellengang gefährlich.
Schweinswale sind zwar meist als Einzelgänger unterwegs, doch auch Zweier- und Dreiergruppen werden beobachtet,
(Quelle: BR 2)
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