In einem Offenen Brief fordern über 200 NGOs bei der UN-Ozeankonferenz 2025 in Nizza die Regierungen auf, die Suche nach Öl- und Gasvorkommen im Meer zu stoppen und Meeresökosysteme zu schützen.
Zeitfenster zum Handeln wird knapp
Der Offene Brief macht deutlich: Die Ozeane sind durch Klimawandel, Verschmutzung und Artensterben bereits extremen Bedrohungen ausgesetzt – das Zeitfenster zum Handeln wird knapp.
Der Brief dokumentiert eine bemerkenswerte Geschlossenheit der internationalen Zivilgesellschaft. Von sechs Kontinenten haben führende Meeresschutzorganisationen, Umweltverbände, Klimabündnisse und Bürgerinitiativen unterzeichnet und verlangen entschlossenes Handeln gegen die sich verschärfende Krise der Ozeane.
Schallkanonen kommen bei Suchaktivitäten zum Einsatz
Die beteiligten Organisationen sind sich einig: Wer weiterhin nach fossilen Brennstoffen im Meer sucht, kann weder die Klimaziele des Pariser Abkommens erreichen noch die Artenvielfalt der Meere schützen.
Bei dieser Suche kommen Schallkanonen zum Einsatz – sie gehören zu den lautesten menschengemachten Lärmquellen im Meer und schädigen Meereslebewesen, vom winzigen Krill bis zum größten Wal.
Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wird gefordert
Der Brief fordert die Regierungen auf, den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ernst zu nehmen: Alle neuen Suchaktivitäten nach Öl und Gas in nationalen Gewässern und auf hoher See müssen gestoppt werden. Alles andere wäre nicht im Einklang mit dem Beschluss der 28. Klimaschutzkonferenz.
Die Kampagne betont, dass trotz der Ziele des Pariser Abkommens weiterhin Dollarmilliarden für die Suche nach Öl und Gas im Meeresboden ausgegeben werden, selbst in Meeresschutzgebieten.
Öl und Gas müssen im Boden bleiben
Konsequenter Klimaschutz bedeutet: Öl und Gas bleiben im Boden. Das Ende der Suche nach neuen Vorkommen würde Meeresschutz und Klimaschutz endlich wirksam verknüpfen.
Die dritte UN-Ozeankonferenz findet vom 9. bis 13. Juni in Nizza (Frankreich) statt. Sie ist die wichtigste internationale Konferenz zum Meeresschutz.
„Beendet die Suche nach fossilen Brennstoffen im Ozean“ lautet der Titel des Offenen Briefs der NGOs an die UN-Ozeankonferenz. Dort findet sich auch eine Liste mit den Unterzeichnern.
(Quellen und weitere Informationen: Pressemitteilung von OceanCare und Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit)