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Junger Delfin starb an Propeller-Verletzungen


Rocky – ein junges Delfinweibchen – starb Ende September an den Verletzungen, die ihm durch einen Bootspropeller zugefügt wurden.

Die Delfine von Port River
(Photos courtesy of Marianna Boorman)

Der tote Delfin wurde in der Nähe vom Snowden Beach/Adelaide/Südwest-Australien gefunden. Das Weibchen hatte eine sehr große Schnittwunde am Hinterteil, teilte der Delfinexperte Dr. Mike Bossley mit und deutete damit an, dass der Tod keine natürlichen Ursachen hatte.

40 ortstreue Delfine

Rocky gehörte zu den Port River Dolphins, die im Südwesten von Australien nahe des Ufers leben.

Bereits seit mehreren Jahrzehnten werden die schätzungsweise 40 Großen Tümmler beobachtet. Die Tiere schwimmen mit Schiffen oder lassen sich sogar in einer Schleuse „einsperren“. Der Grund: Dort gelangen sie ohne großen Kraftaufwand an Fisch. Dieser kann nämlich nicht entkommen, wenn die Schleusentore dicht gemacht werden.

Schnellboote verletzen Delfine

Die Hälfte aller getöteten Delfine in der Port-River-Mündung geht offenbar auf das Konto von Schnellbooten.

Der Ruf nach strengeren Bootsvorschriften wird nach diesem traurigen Vorfall noch lauter. Es gibt zwar ein Schutzgebiet (Port River Dolphin Sanctuary), aber das wird von Bootsfahrern oft ignoriert.

Lokale Berühmtheit

Die dreijährige Rocket war zu einer lokalen Berühmtheit geworden. Sie verwaiste im Alter von sieben Monaten, als ihre Mutter Ripple im September 2022 verschwand. Delfinkälber bleiben normalerweise bis zum Alter von drei bis vier Jahren bei ihrer Mutter, um sich von deren Milch zu ernähren.

Doch Rocket lernte sehr früh, selbst Fische zu fangen – und überlebte.

Rocket verbrachte viel Zeit alleine

Laut Dr. Mike Bossley, der die Port-River-Delfine bereits seit 40 Jahren kennt, hat das Kalb nach dem Tod seiner Mutter viel Zeit allein verbracht und erst in den letzten sechs Monaten begonnen, mit anderen Delfinen zu schwimmen.

„Viele Leute kannten Rocket und fuhren zum Port River, um sie zu beobachten“, erzählt er. „Sie wurde in gewisser Weise zu einer echten Berühmtheit, denn da sie mit sieben Monate allein auf sich gestellt war, dachten die meisten Leute, mich eingeschlossen, dass sie wahrscheinlich nicht überleben würde.“

Doch obwohl es schien, dass Rocket den Widrigkeiten, die sie in ihrem jungen Leben erfahren hatte, trotzte, musste sie nun sterben.

Wie geht es weiter?

Die unabhängige Abgeordnete Tammy Franks, die einem im Jahr 2022 eingerichteten Parlamentsausschuss zur Untersuchung des Delfinschutzgebiets vorstand, sagte, Propellerschutzvorrichtungen seien eine „wirklich einfache Maßnahme“ und eine „kleine Investition“ für Bootsbesitzer.

„Die Gesetze sind verabschiedet. Der Minister muss sie erlassen“, sagte sie gegenüber ABC Radio Adelaide.

Umweltministerin Lucy Hood erklärte gegenüber ABC Radio Adelaide: „Mir wurde mitgeteilt, dass es seit etwa fünf Jahren wahrscheinlich keinen Zusammenstoß eines Schiffes mit einem Delfin gegeben hat.“ Sie meinte außerdem, es gebe bereits „viele Schutzmaßnahmen“ rund um das Schutzgebiet, darunter eine Geschwindigkeitsbegrenzung von sieben Knoten und Abstandsregeln zu Delfinen.

Todesfälle unter den Delfinen

*** Im Jahr 2021 wurden sechs Port-River-Delfine, darunter einer im nahegelegenen Semaphore, gesichtet, die ungewöhnlich dünn waren. Sie starben innerhalb weniger Monate.

*** In den Jahren 2022 und 2023 starben oder verschwanden drei weitere Delfine.

*** Im März 2025 starb ein einwöchiges Kalb an stumpfer Gewalteinwirkung.

Dr. Bossley schätzt, dass jedes Jahr etwa ein Delfin von Booten angefahren wird. „Oft lässt sich die Ursache nicht eindeutig bestimmen, aber wenn Delfine sterben und eine Autopsie durchgeführt wird, wird die Todesursache meist auf stumpfe Gewalteinwirkung zurückgeführt“, sagt er.
(Quelle: Death of Port River dolphin prompts calls for stricter boat regulations)

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