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Ein Japaner wirbt für Delfin-Beobachtungstouren


Während in Taiji ein Delfin nach dem anderen aus seinem Familienverband gerissen wird (gestern waren es wieder vier Weißstreifendelfine, die in das schwimmende Gehege vor Taijis Hafen gebracht wurden), hat sich der ehemalige Delfinfänger Izumi Ishii ganz der Delfin-Beobachtung zugewendet.

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Nicht so, … (Foto: Sea Shepherd)

Bereits Izumis Vater und Großvater haben Delfine und Wale gejagt. Und auch Izumi selbst hat in Futo jahrelang das Leben vieler Delfine ausgelöscht. 2002 hat er dann begonnen, Whale-Watching-Touren durchzuführen. Er wird nie wieder einen Delfin umbringen, hat er der Walschutzorganisation BlueVoice versichert. „Ich konnte die Schreie der massakrierten Delfine nicht mehr hören. Ich begann, den Wert eines Delfins nicht mehr an seinem Fleisch zu messen, sondern an den wunderbaren Gefühlen, die er in Menschen auslösen kann“, so begründete Izumi seinen Einstellungswandel.

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… sondern so! (Foto: Izumi Ishii)

Aber Izumi ist nicht nur zum Delfinfreund geworden, sondern auch zum Geschäftsmann. Er hat gelernt, dass der Tourismus auf dem Meer ein Vielfaches mehr an Geld bringt als ein toter Delfin, für den die Schlächter ca. 300 US-Dollar erhalten.

161 Delfine wurden in der aktuellen Delfinfang-Saison in Taiji für Delfinarien gefangen, 755 wurden geschlachtet. Das sind zwar weniger getötete Delfine als in vergangenen Jahren (wobei nicht sicher ist, ob das daran liegt, dass die „Fischer“ in dieser Saison unter ständiger Beobachtung stehen oder ob es weniger Delfine gibt in den Gewässern vor Taiji), aber immer noch viel zu viele. Ob es in Taiji auch ein Umdenken geben wird – irgendwann einmal? Immerhin hat ein mutiger Japaner aus Futo gezeigt, dass man sich sehr wohl von alten ausgedienten Bräuchen (zu denen auch der Delfinfang gehört) verabschieden und trotzdem gut leben kann.

4 Kommentare

  1. Izumi Ishis neue Website ist online :o)) http://izumiishii.com/

    geschrieben von Susanne
  2. Endlich mal jemand der zur Besinnung kommt

    geschrieben von Conny
  3. Da fragt man sich, wieviel Gruppenzwang sich hinter so ner Mörderei versteckt.Dieser Izumi Ishii hat meinen Respekt, denn er hat einen weiteren Schritt zur Menschwerdung getan.

    geschrieben von Martin
  4. Da solltesn sich einige Leute doch ebenfalls die Frage stellen: Will ich: tote Tiere, ein blutiges Geschäft, Demonstranten und einen furchtbaren Ruf in der Welt, mich verstecken müssen und Schutz der Behörden nötig haben – oder will ich: mit lebenden Tieren gutes Geld verdienen, fröhliche und begeisterte Kunden haben, mit erhobenen Hauptes die Arbeit verrichten und stolz auf meine Arbeit sein, für die ich in aller Welt werben kann?

    geschrieben von Doris Thomas

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