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Sterben Wale für Touristen?


Wie man in einem Artikel in der Frankfurter Rundschau lesen kann, werden in Island Wale offenbar vor allem für Touristen getötet.

Walfangschiffe in Island
(Foto: Oliver Schmid)

Die Einheimischen bevorzugen dagegen andere Fleischarten.

„Das beste Fleisch der Welt …“

Einige Restaurants in der Hauptstadt Reykjavik werben mit „Das beste Fleisch der Welt – keine Hormone“.

Neben Walcarpaccio gibt es hier auch Papageientaucherbrust zu bestellen – eben alles, was die Insel an tierischen Produkten hergibt, erklärt der Koch Ulfar Eysteinsson. Er selbst hat sich auf Zwergwalfleisch spezialisiert. Diese Meeressäuger werden bis zu zehn Meter lang.

Finnwale stehen auf Roten Liste

Doch auch Finnwale werden hin und wieder in Island gejagt, obwohl diese auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen.

Jagd auf die zweitgrößten Wale der Welt (bis zu 27 Meter lang) macht Kristjan Loftsson. Er steht deshalb auch international in der Kritik von Tierschützern.

Islands Regierung gibt 154 Finnwale pro Jahr zum Abschuss frei. Doch seit 2015 ist Loftsson nicht mehr aufs Meer gefahren, um Finnwale zu fangen. Seine Vorräte verkauft er an Japan.

Whale-Watcher wollen Walschutzgebiet

Beschränkt wurde die Waljagd von der isländischen Regierung auf die Faxafloi-Bucht vor Islands Hauptstadt.

Dort findet jedoch auch Whale-Watching statt. Täglich stechen Dutzende von Walbeobachtungsbooten in See.

Einer der Ausflugsanbieter ist Sigurstein Masson. Er bittet seine Gäste an Bord, eine Petition zu unterschreiben, in der gefordert wird, dass die Bucht ein Walschutzgebiet wird.

So würde der Walfang beendet, hofft Masson. Der Walfreund versucht die Touristen davon zu überzeugen, dass sie in Island kein Walfleisch essen. Seine Kampagne lautet: „Meet us, don’t eat us“
(Quelle: Wale sterben vor allem für Touristen)

Lesetipps

* Wal-Beobachtung in Island
* Weniger Wale gefangen als erhofft

2 Kommentare

  1. Das deckt sich ziemlich gut mit den Erfahrungen, die ich in Island gemacht habe, den Artikel habt ihr hier auch verlinkt.
    #Einen ausführlichen Bericht über das für und wider rund um den Walfang in Island mit vielen Hintergrundinfos gibt es hier.
    http://www.zeit.de/2017/22/walfang-island-tierschutz-aktivisten-finnwale/komplettansicht

    An manchen STellen möchte ich dem Autor abr widersprechen. So wird an einer Stelle als Argument angeführt: „Ein Kilogramm Wal gibt es im Supermarkt zum gleichen Preis wie ein Kilogramm Hähnchen. Einen Wal auf einer Whale-Watching-Fahrt lebendig zu sehen kostet rund 100 Euro.“
    Dem kann man entgegnen, dass man auf einer Whale watching Tour deutlich mehr als ein Kilo lebendiges Walfleisch zu Gesicht bekommt. Wenn man auf der Walsafari auch nur einen einzigen Zwergwal sieht, sind das umgerechnet pro Kilo Wal gerade mal 22 Cent. Erblickt man auf der Tour einen Finnwal, dann kostet das Kilo gerade mal noch 0,25 Cent… ;-)

    geschrieben von Oliver
  2. Walfleisch enthält wohl keine künstlich verabreichten Hormone, aber dafür Quecksilber, PCB (stark Krebserregend) und ein fein abgestimmtes Cocktail aus Schwermetallen und biologischen Giften (aus Algen, Bakterien, Gifttieren), Parasiten und ggfs. Krankheitserregern.

    Und Hormone sind natürlich auch drin: Der Organismus von Walen braucht die genauso wie jedes andere Tier/Mensch, um zu funktionieren.

    Walfleisch zu essen, ist nach meiner Meinung hochgradig dumm, es als Nahrungsmittel anzubieten kriminell. Und dazu braucht man nicht einmal den Tierschutz zu bemühen.

    Das obere Ende der Nahrungskette ist halt immer auch ein Mülleimer und Schadstoffsammler.

    geschrieben von Norbert

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