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Umdenken auf den Färöer Inseln?


Die in Großbritannien ausgestrahlte Dokumentation „The Islands and the Whales“ zeigt, dass bei den Bewohnern der Färöer Inseln ein Umdenken beginnt: Sie müssen sich zwischen Gesundheit und Tradition entscheiden.

Färöer Inseln
(Foto: Project Blue Sea)

Das ist gut so und die geänderte Einstellung beweist einmal mehr, dass die Beendigung einer „Tradition“, nämlich Jagd auf Wale zu machen, nur vom eigenen Land ausgehen kann. Alle Proteste und Boykottaufrufe aus dem Ausland, die bereits seit Jahrzehnten in Richtung der nordatlantischen Inseln gerichtet werden, haben nichts gebracht und die Färinger teils noch mehr angestachelt, ihrer blutigen Tätigkeit nachzugehen.

Angst um Gesundheit

Doch die Angst um die eigene Gesundheit lässt die Färinger nun ihr Tun überdenken. Das robuste Volk fürchtet nicht Shitstorms und teils völkerverachtende Kommentare extremer Aktivisten, sondern die Menschen fürchten sich immer mehr vor dem Tier, dessen Fleisch sie seit Jahrhunderten essen: dem Grindwal.

Die Meeressäuger rund um die Färöer Inseln sind nämlich stark mit Umweltgiften (darunter Quecksilber) belastet. Und die Ironie des Schicksals dabei ist, dass das Meer von Industrienationen verschmutzt wird, aus denen auch Proteste gegen den Walfang zu hören sind.

Warnung bereits vor zehn Jahren

Bereits 2008 haben die auf den Färöer Inseln tätigen Chefärzte Pál Weihe und Høgni Debes Joensen Grindwalfleisch als gesundheitsgefährdend – da stark quecksilberbelastet – eingestuft.

Von den Medizinern erfuhr man, dass eine Quecksilbervergiftung eine Reihe von Beschwerden auslösen kann. Sie hat Auswirkungen auf die fetale neurale Entwicklung (u.a. reift das Gehirn langsamer), führt zu Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen und möglicherweise zu Unfruchtbarkeit.

Erst zehn Jahre später scheint die Warnung Früchte zu tragen.

In der o.g. Dokumentation werden Färinger gezeigt, die an einer Studie mitgewirkt haben. Ihr Blut wurde untersucht und bei einigen wurde ein viel zu hoher Quecksilbergehalt festgestellt. Statt des Grenzwertes von 10 ng/ml (ng steht für Nanogramm, also 1 Milliardstel Gramm) wies ein Probant 16,8 ng/ml im Blut auf.

Immer weniger Vögel

Aber auch die Papageitaucher und Eissturmvogel werden wahrscheinlich in Zukunft verschont bleiben. Sie waren bisher – ebenso wie Grindwale und andere Delfinarten – begehrte Jagdobjekte der Färinger. Es gibt aber durch die Umweltverschmutzung immer weniger von diesen Vögeln. Die Mägen von gefangenen Tieren waren voller Plastik …
(Quelle: http://www.dailymail.co.uk)

Mehr zum Grindwalfang auf der im Nordatlantik gelegenen Inselgruppe unter SOS – Färöer Inseln.

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