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Japan: Whale-Watching ist beliebt


In Japan gibt es zwei Möglichkeiten, mit Walen und Delfinen Geld zu verdienen: Man jagt sie oder bietet Whale-Watching-Ausflüge an.

Symbolfoto: Whale-Watching an der italienischen Riviera (Foto: Susanne Gugeler)

Offenbar zeigen immer mehr Japaner Interesse an Whale-Watching-Touren. Der Walfleischkonsum hingegen wird weniger. Vor allem junge Frauen sprechen sich vermehrt gegen den Walfang aus.

Walbeobachtung seit den 1980er-Jahren

Japans Walbeobachtungsindustrie entstand in den 1980ern, hat jedoch in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Von 2008 bis 2015, dem letzten Jahr, für das der IFAW (International Fund for Animal Welfare) Statistiken vorlegen kann, stieg die Anzahl der Walbeobachter um mehr als 40.000.

Der IFAW schätzt, dass etwa zwei Drittel der Menschen, die mit einem Fernglas aufs Meer fahren, eher japanische Staatsbürger als ausländische Besucher sind.

Rund acht Millionen US-Dollar wurden laut IFAW im Jahr 2015 von der japanischen Walbeobachtungsindustrie eingenommen.

Keine Anti-Walfang-Bewegung

Doch Patrick Ramage, IFAW-Direktor für Meeresschutz, macht deutlich, dass die Beliebtheit der Walbeobachtung nicht automatisch eine Anti-Walfang-Bewegung darstellt. Es wäre „übertrieben“, sagt er, davon zu sprechen, dass die Japaner plötzlich zu Walfreunden oder Befürwortern geworden seien. „Es ist jedoch bemerkenswert, dass es in Japan einen bedeutenden und stetig wachsenden Sektor der Tourismusbranche gibt, der sich auf die Beobachtung von Walen und Delfinen konzentriert.“

Subventionen trotz sinkender Nachfrage

Obwohl die Nachfrage nach Walfleisch gering ist, subventioniert Japan weiterhin die Walfangindustrie.

Da die japanische Regierung aber offenbar signalisiert hat, dass ihre Walfangsubventionen enden werden, hofft Ramage, dass dann die Walfangbranche den Marktkräften ausgesetzt würden und den Walfang nicht mehr aufrechterhalten könnten.

Tourismusbranche hofft auf vermehrten Zulauf

Itaru Ishii, ein Mitglied des Tourismusausschusses des Premierministers, sagt: „In Japan wird die Beobachtung von Walen allmählich populär. Eines der Ziele der japanischen Regierung ist die Stärkung des Ökotourismus, einschließlich der Walbeobachtung.“
(Quelle: National Geographic)

Lesetipp

In Japan’s ‘city of whales,’ an uncertain future after last Antarctic hunt

1 Kommentare

  1. Ich finde es toll, dass in Japan so langsam ein Umdenken stattfindet und Wale allmählich als beobachtens- und schützenswerte Tiere erkannt werden. Hoffnung macht mir, dass dies vor allem bei der jungen generation der Fall ist. Auch wenn es sicher noch einige Jahre dauern wird, so denke ich, dass Japan auf einem guten Weg ist.

    geschrieben von Oliver

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