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Massensterben an Mittelmeerküsten


Die Schweizer Meeresschutzorganisation OceanCare befasst sich mit dem Tod der Meeressäuger im westlichen Mittelmeer.

Neugieriger Pottwal
(Foto: Susanne Gugeler)

Mehr Todesfälle als im ganzen Jahr 2018

OceanCare: Mehr als 30 Delfine und 20 Pottwale sind in den letzten acht Monaten an den Küsten des westlichen Mittelmeers gestrandet, die meisten zwischen Sizilien und der Toskana. Dies sind bereits mehr Todesfälle als im ganzen Jahr 2018.

Mit Morbilliviren infiziert

 
Die Ursachen für dieses Massensterben sind noch unklar. Eine Obduktion ist oft schwierig, weil manche Tiere bereits stark verwest sind. Erste Untersuchungen zeigen, dass gewisse Tiere mit Morbilliviren – verwandt mit dem Masern-Virus – infiziert waren und einen leeren oder mit Plastik gefüllten Magen hatten.

Ob dies die Gründe für die Todesfälle sind, werden die Wissenschaftler des italienischen Strandungsnetzwerks, darunter auch die Universität von Padua, in den nächsten Wochen analysieren.

Kollisionen mit großen Schiffen

 
Für die schwindende Pottwal-Population des Mittelmeers sind diese Todesfälle ein großer Verlust. Die Tiere pflanzen sich nur langsam fort, da sie spät geschlechtsreif werden: Weibchen mit etwa 9 Jahren, Männchen mit 18 Jahren.

Umso wichtiger ist es, die Pottwale im Mittelmeer vor Gefahren zu schützen. Neben Plastikmüll und Unterwasserlärm sind es Kollisionen mit großen Schiffen, die meist einen tödlichen Ausgang haben.

Deshalb hat OceanCare, mit Wissenschaftlern aus ganz Europa, das SaveMoby-Projekt, ein innovatives Walschutz-System, entwickelt. Mehr dazu unter Die Verkehrsunfälle auf hoher See häufen sich.
(Quelle: OceanCare)

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