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Fast 90 Prozent weniger Delfine


Dr. Putu Mustika von der James Cook University hat zusammen mit Kollegen aus der ganzen Welt den Delfin-Beifang im Indischen Ozean untersucht.

Toter Delfin in Netz, LWL Münster
(Foto: Rüdiger Hengl)

Netze sind bis zu 30 Kilometer lang!

In bis zu 30 Kilometer langen und bis in eine Tiefe von 20 Metern reichenden Thunfischnetzen (inklusive Treibnetzen) verendeten zwischen 1950 und 2018 schätzungsweise 4,1 Millionen Kleinwale (Delfine, Schweinswale und andere kleine Wale).

Zwar ist die Beifangrate mittlerweile zurückgegangen – man geht von 80.000 gefangenen Meeressäugern pro Jahr aus -, doch die Anzahl der Delfine und anderer Kleinwale hat sich nicht erholt.

Man muss außerdem davon ausgehen, dass in den Studien die verzögerte Sterblichkeit von Delfinen, die zunächst aus den Netzen entkommen konnten oder in sogenannten Geisternetzen verendet sind, kaum oder gar nicht berücksichtigt wurde.

Fast 90 Prozent weniger Delfine als 1980

Die Wissenschaftler schätzen, dass im Indischen Ozean der Bestand an Delfinen im Vergleich zu den 1980er-Jahren nur noch bei 13 Prozent liegt.

Dr. Mustika ist der Meinung, dass ein UN-Verbot von Kiemennetzen auf hoher See nur schwer durchzusetzen sei.

Die höchsten Thunfisch-Fangquoten weisen folgende Länder auf: Iran, Indonesien, Indien, Sri Lanka, Pakistan, Oman, Jemen, Vereinigte Arabische Emirate und Tansania.

Iran und Indonesien haben keine nationale Überwachung des Beifangs von Kleinwalen. Dr. Mustika vermutet, dass einige andere Länder Zahlen melden, die möglicherweise nicht korrekt sind.
(Quellen: James Cook University, Australien und green queen)

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