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Tauchen Delfine ins Traumland ab?


Dass Delfine immer nur mit einer Hirnhälfte schlafen, hat der eine oder andere von euch bestimmt schon gelesen oder gehört.

Während des Schlafens ist immer ein Auge geöffnet.
(Foto: Susanne Gugeler)

Biologen nehmen an, dass die wache Gehirnhälfte die Atmung koordiniert und vor potenziellen Feinden warnt.

Delfine atmen bewusst

Wenn beide Gehirnhälften eines Delfins in den Schlafmodus gesetzt werden, kann das Tier ersticken. Das Atemzentrum im Gehirn eines Delfins muss immer ein Mindestmaß an Nervenaktivität ausweisen.

Als Forscher die Gehirnströme von Großen Tümmlern maßen, stellten sie fest, dass es kein einheitliches Wellenmuster für beide Gehirnhälften gab.

Wurden rechts die typischen, langsamen Schlafwellen aufgezeichnet, zeigten sie gleichzeitig links alle Anzeichen für aufmerksames Wachsein: niedrige aber schnelle Wellenmuster.

Im Schlaf werden Kreisbahnen gezogen

In einem Delfinarium schlafende Große Tümmler schwimmen immer im Kreis herum.

Doch was passiert mit der schlafenden Hirnhälfte? Gibt es bei Delfinen auch den REM-Schlaf („Rapid-Eye-Movement-Schlaf“)? Dieser zeichnet sich durch schnelle Augenbewegungen aus. Vom Menschen wissen wir, dass er in dieser Schlafphase intensiv träumt.

Verschiedene Schlafphasen

Insgesamt verbringen wir rund 20 bis 25 Prozent unseres Nachtschlafs im Traumschlaf, weitere 20 bis 25 Prozent im Tiefschlaf. Die restliche Zeit herrscht der leichte Schlaf vor.

Forscher gehen davon aus, dass der Traumschlaf eine Art Wächterschlaf ist. Werden wir aus ihm geweckt, so fühlen wir uns lange nicht so orientierungslos, als wenn wir aus dem Tiefschlaf geweckt würden. Das Verarbeiten von Reizen sorgt dafür, dass das Gehirn nicht vollständig einschläft.

Antti Revonso von der Universität Turku/Finnland vermutet, dass wir im Schlaf vor allem Bedrohungsträume erleben. Diese haben den Menschen in längst vergangenen Zeiten auf reale Bedrohungen und prekäre Situationen vorbereitet. Die Überlebenschancen wurden somit im Ernstfall erhöht.

Träumen Tiere auch?

Doch träumen Tiere auch? Das lässt sich schwer nachweisen. Allerdings konnte man bei dem Gorillaweibchen Koko sicher sein, dass es träumte. Koko beherrschte nämlich die Gebärdensprache und wandte diese im Schlaf an.

Es ist allerdings nicht wissenschaftlich erwiesen, dass Delfine eine REM-Schlafphase haben.

Halbseitenschlaf auch bei anderen Tieren

Einen ähnlichen Halbseitenschlaf wie bei den Delfinen hat man auch bei einer Robbenart und sogar bei Enten nachgewiesen. Diese Tiere schlafen bei Bedarf ebenfalls nur mit einem Auge. Doch das Träumen scheint mit dieser Art von Arbeitsteilung eher unvereinbar. Typische REM-Schlafmuster fehlen bei diesen Tierarten.
(Quelle: Träumen Delfine?)

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