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Warnrufe sollen Wale schützen


Boris Culik ist Meeresbiologe. Er hat ein Gerät entwickelt, welches verhindern soll, dass Schweinswale in der Ostsee versehentlich in Netze schwimmen.

Ein Schweinswal schwimmt an einer Boje vorbei, die ähnlich aussieht wie das PAL-Warngerät.
(Foto: Prof. Boris Culik, Heikendorf)

Die PALs (= Porpoise ALerts) genannten Vergrämer werden seit 2017 an der Küste von Schleswig-Holstein eingesetzt. An Fischernetzen angebracht, senden sie Warnrufe aus, damit die Schweinswale die Netze meiden.

Aus einem PAL ertönen im Gegensatz zu herkömmlichen akustischen Abschreckungsvorrichtungen (Pingern), die künstliches Rauschen aussenden, synthetische Schweinswal-Kommunikationssignale mit 133 kHz.

Es gibt auch Kritik

Doch nicht alle Tierschützer und Forscher sind von der Wirkung dieser Geräte überzeugt. Einige werfen Culik vor, dass die für die PALs aufgenommenen Warnrufe von Schweinswalen stammen, die in einem Meeresaquarium leben. Ob diese überhaupt für wild lebende Artgenossen eine Warnfunktion haben, ist nicht bewiesen.

Culik räumt ein, dass Schweinswale aus verschiedenen Populationen unterschiedliche Signale aussenden. So würden die Vergrämer bei in der Nordsee lebenden Schweinswalen auch keinen Nutzen bringen.

Signale stammen von Ostsee-Schweinswalen

Da die Tiere, die in einem Meeresaquarium in Kerteminde/Dänemark leben und deren Signale für die PALs aufgenommen wurden, ursprünglich aus dem westlichen Teil der Ostsee stammen, würden sie von der dort lebenden wilden Population auch verstanden, ist sich Culik sicher.

In Kerteminde wurden die Tiere dabei beobachtet, wie sie bestimmte Warnsignale ausstießen, wenn sie Artgenossen verscheuchen wollten.

Prüfung der Studie steht kurz vor der Beendigung

Auch wird Culik vorgeworfen, dass seine Studien noch nicht gegengeprüft wurden. Doch dies ist nach Aussage Culiks jetzt geschehen.

Seine Studie sei gerade bei „Fisheries Research“ in Korrektur gegangen, teilt er welt.de mit.
(Quelle: welt.de/wissenschaft)

Zur Person

Professor Boris Culik ist Meeresbiologe und Experte für Wale und Pinguine. Er studierte in Toronto (Kanada) und Kiel und arbeitete dort am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung als Meeresbiologe.

Culik ist seit ein paar Jahren Inhaber einer Firma in Heikendorf bei Kiel, die sich unter anderem mit der Verringerung des Beifangs von Meeressäugern beschäftigt.

Lesetipp

Synthetic harbour porpoise (Phocoena phocoena) communication signals emitted by acoustic alerting device (Porpoise ALert, PAL) significantly reduce their bycatch in western Baltic gillnet fisheries

2 Kommentare

  1. Moin und ich plane im Juni eine Langfahrt zu segeln und werde auch in Orca Gebiete geraten.
    Ist der Pinger zur Abwehr geeignet und was ksotet dieser?
    Danke

    geschrieben von Buchberger Sieghard
    1. Für die Vergrämer, die gegen Orcas eingesetzt werden, gibt es noch nicht genug Daten, um die Wirksamkeit der Geräte eindeutig zu belegen. Sie sollen ungefähr 500 Euro kosten.
      Mehr zu den Pingern findest du unter https://www.yacht.de/ausruestung/bootsausstattung/orca-angriffe-neuer-loesungsansatz-die-tiere-anschreien/

      geschrieben von Susanne

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