Die Meere sind massiv durch den Eintrag von Plastik bedroht. Sie sind zu einer riesigen Müllhalde geworden.
Tote Tiere durch Plastik
Sichtbar gemacht wird die Katastrophe anhand von Filmen und Bildern: Meeresschildkröten verfangen sich in Fischernetzen. Delfine verschlucken Plastiktüten. Seevögel bauen ihre Nester aus Angelschnüren und füttern ihre Küken mit Plastikfeuerzeugen und Verschlusskappen.
Was bedeutet Vermüllung für die Ökosysteme?
In einer vom WWF in Auftrag gegebenen neuen Studie des Alfred-Wegener-Instituts wurden zahlreiche Einzelstudien analysiert, um die Auswirkungen von Plastikmüll auf einzelne Arten, Populationen und ganze Ökosysteme im Meer zu untersuchen.
Ziel war es herauszufinden, was die Vermüllung der Meere mit Plastik für marine Ökosysteme und die Artenvielfalt im Meer bedeutet.
Schon kleinste Veränderungen können so ein System durcheinanderbringen oder ganz zerstören. Verschwindet nur eine einzige Tierart, kann das ganze Ökosystem davon beeinträchtigt werden.
Ein großes Problem ist, dass das ins Meer gelangte Plastik nicht mehr rückholbar ist. Große Plastikteile werden zu Mikroplastik zerkleinert, welches sich in den Ozeanen immer weiter anreichert.
Plastik im Winzling und im Riesen
Plastik macht 60 Prozent der Ozeanverschmutzung aus. Es ist sowohl im winzigen Plankton als auch im großen Wal zu finden.
Etwa acht Millionen Tonnen Plastik gelangen pro Jahr in die Weltmeere.
25 Trillionen Mikro-Plastikteilchen schwimmen im Meer. Diese landen in den Mägen von Vögeln und Fischen und gelangen in vielen Fällen auf unsere Teller.
Weltweites Abkommen zum Verbot von Plastik gefordert
Forscher fordern ein weltweites Abkommen zum Verbot von Plastik, ähnlich dem Verbot der Produktion von FCKW oder dem Kohleausstieg.
Besonders in Kombination mit anderen Stressfaktoren wie der Erderhitzung, Stürmen, Überfischung, Übertourismus und Übersäuerung der Ozeane muss davon ausgegangen werden, dass die Belastung durch Mikro- oder Makroplastik ganze Ökosysteme umstrukturieren und auch ganze Populationen seltener Arten bedrohen kann.
Ohne drastische, schnelle und global vernetzte Maßnahmen gegen die Plastikflut ist kein Ende des Sterbens im Meer absehbar.
Auf der Website des WWF kann man eine Petition unterschreiben, die ein Ende der Plastikflut fordert.
(Quellen und weitere Informationen: WWF und ARTE)