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Schweinswale mögen Offshore-Parks


In Betrieb befindliche Offshore-Windparks stellen für Schweinswale offenbar attraktive Rückzugsräume dar.

Schweinswale vor Wilhelmshaven
(Foto: Frank Blache)

Das wurde in einer im Mai 2025 veröffentlichten Studie des Bundesverbands Windenergie Offshore (BWO) festgestellt.

„Die Daten dieser Studie zeigen: Schweinswale halten sich besonders häufig in Windparks auf“, erklärt BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm. „Das ist ein starkes Signal für die Versachlichung der Debatte um den naturverträglichen Ausbau der Offshore-Windenergie.“

Zehn Prozent mehr Schweinswalerkennungen

Innerhalb der Windparks wurden rund zehn Prozent mehr Schweinswalerkennungen registriert als in der Umgebung von Offshore-Windparks – gemessen bis 2,5 Kilometer außerhalb der Parks.

Die Forschenden führen dies auf eine Kombination aus Fischereiausschluss und Riff-Effekten zurück.

Die Fundamente der Anlagen bieten einen Lebensraum für ansiedelnde Meerestiere und lassen so ein künstliches Riff entstehen, das auch Fische anzieht, die wiederum Nahrung für Schweinswale bieten.

Die Untersuchungen zeigen zudem, dass Wartungsschiffe, die innerhalb der Windparks im Einsatz sind, Schweinswale nicht abschrecken.

Schweinswalverhalten in der Deutschen Bucht

Laut der Studie ist die Entwicklung der Schweinswalbestände in der Deutschen Bucht über den untersuchten Zeitraum von 13 Jahren weitgehend stabil.

Offshore-Wind und Artenschutz vereinbar

Die Studienergebnisse widerlegen pauschale Annahmen, Offshore-Windparks hätten grundsätzlich negative Auswirkungen auf Meeressäuger.

Die Auswertung der Studie stützt die These, dass sich Offshore-Windenergie und Artenschutz bei sorgfältiger Planung miteinander vereinbaren lassen – eine wichtige Erkenntnis angesichts der Ausbauziele Deutschlands und Europas.
(Quellen: BWO-Studie Harbour porpoise trends and offshore wind farm effects in the German Bight, North Sea und Pressemitteilung des Bundesverbands Windenergie Offshore e.V.)

Allerdings darf auch nicht verschwiegen werden, dass während der Bauphase von Windkraftanlagen die lauten Rammarbeiten zur Verankerung der Fundamente im Meeresboden die Meeressäuger vertreiben oder sogar schwer verletzen. Die Meeressäuger sind zum Überleben auf ihr Gehör angewiesen.

In Deutschland setzt man daher einen sogenannten „doppelten Blasenschleier“ ein, der als Schalldämpfer wirken soll.

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