Ein halbes Jahr nach der Naturkatastrophe (Erdbeben und Tsunami am 11. März) wird Japan erneut von einem Unwetter gebeutelt. Der Wirbelsturm „Roke“, der zurzeit über den Inselstaat zieht, hat bereits mehrere Todesopfer gefordert. Der Taifun war gestern mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km pro Stunde auf die Küste der Hauptinsel Honshu geprallt. Heute soll es zu starken Regenfällen kommen. Roke ist der 15. Wirbelsturm, der Japan in dieser Saison trifft. Erst Anfang September hat „Talas“ fast 100 Menschenleben gefordert …
Gefangene Delfine sind ebenfalls dem Taifun ausgesetzt
Doch nicht nur Menschen sind in Japan in Gefahr. Wie Delfin-Freunde wissen, werden dort in einigen Küstenorten Delfine gejagt und getötet. Dabei zählt Taiji – etwa 750 km südlich von Tokio gelegen – zur Hochburg des Delfinfangs. Ein paar wenige Tiere werden nicht geschlachtet, sondern in Außengehegen, sogenannten „Pens“, in der Nähe des Hafens eingesperrt. Dort bleiben sie, bis sie an Delfinarien und Vergnügungsparks in Asien verkauft werden. Diese Pens sind Wind und Wetter ausgesetzt – auch Wirbelstürmen.
Anfang September ist Tia Butt in Taiji eingetroffen. Sie dokumentiert für die Delfinschutzorganisation Save Japan Dolphins vor Ort über das Delfin-Massaker, das am 1. September begonnen hat. Tia hat auf facebook Bilder vom Hafen gestellt, die zeigen, dass die Boote (leider) noch einsatzfähig sind. Leider deshalb, weil mit diesen Fischerbooten Jagd auf Delfine gemacht wird. Offenbar haben die Delfine in den Gehegen den Wirbelsturm überlebt.
Über 2.000 Delfine verschiedener Arten sollen bis März/April nächsten Jahres getötet werden …