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Schnabelwale


DNA-Analysen haben nun ergeben, dass zwei Schnabelwale, die vor zwei Jahren auf der neuseeländischen Nordinsel gestrandet und gestorben waren, zur wohl seltensten Walart der Welt gehörten. Bei Mutter und Kalb handelt es sich um Bahamonde-Schnabelwale (Mesoplodon traversii), die dem Camperdown-Schnabelwal sehr ähneln.

Schnabelwale (Illustration: Jörg Mazur)

Bereits 2006 wurde der Bahamonde-Schnabelwal als eigene Art anerkannt, nachdem aufgrund von Schädelfunden in Neuseeland und Chile Unterschiede zu anderen Schnabelwalen ausgemacht werden konnten.

Auch bei dem 5,3 Meter langen Muttertier und seinem 3,5 Meter langen männlichen Kalb ging man zunächst davon aus, dass es sich um Camperdown-Schnabelwale handele (auf dem Foto zweite Reihe, viertes Tier von oben), da diese Art relativ häufig in Neuseeland strandet. Gewebeproben haben jedoch ergeben, dass die beiden Tiere den Bahamonde-Schnabelwalen zuzuordnen sind. Dies kann man im Journal Biology unter dem Titel „The world’s rarest whale“ nachlesen. Dort gibt es auch eine Abbildung des Tieres.

Forscher vermuten, dass es sich um eine Hochsee-Art handelt, die kaum an Küsten angeschwemmt wird, wenn die Tiere verendet sind.

Nach dem Fund der beiden gestrandeten Wale gelang nun endlich auch eine Beschreibung der Tiere. Zuvor waren ja nur Skelettteile gefunden worden. Demnach sieht der Bahamonde-Schnabelwale fast genauso aus wie andere Schnabelwale. Allerdings ist der Schnabel des ausgewachsenen Weibchens nicht weiß wie beim Camperdown-Schnabelwal, sondern eher dunkelgrau. Ins Auge fallen auch der weiße Bauch und die dunklen Flossen.

In der MEERESAKROBATEN-Systematik findest du Bilder und Beschreibungen von 20 verschiedenen Schnabelwalen. Die Illustrationen stammen allesamt von Jörg Mazur.

Lesetipp: Schnabelwale verstummen

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