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Schweizer Delfine geben letzte Vorstellung


Am 20. Oktober 2013 ist es so weit: Die drei Delfine von Connyland werden ihre letzte Vorstellung geben.

Delfine im Connyland (Foto: Rüdiger Hengl)

Delfine im Connyland (Foto: Rüdiger Hengl)

Der Protest gegen die Verlegung von Chicky, Angel und Secret ins Ausland ist sehr groß, wie die Kommentare zum Pressebericht von 20 Minuten zeigen.

Die Besucher von Connyland sind vor allem besorgt darüber, dass die Großen Tümmler wahrscheinlich in ein kleineres Domizil gebracht werden. Die Lagune in Lipperswil zählt nämlich zu einer der größten Einrichtungen in Europa.

Auch der Transport wird von den Tieren bestimmt nicht ohne Stress verarbeitet werden. Ein Kommentar-Schreiber erinnert sich, dass bei einer früheren Verlegung von Delfinen aus dem Kinderzoo in Rapperswil die Tiere kurze Zeit nach Ankunft in ihrem neuen Domizil gestorben seien.

Hier ein paar Überschriften der vielen Kommentar-Schreiber, die gegen die Verlegung der drei Großen Tümmler in ein anderes Delfinarium im Ausland protestieren:

* „Abschieben ist nicht die Lösung“
* „Pseudo-gutes Gewissen der Tierschützer“
* „Vermessener Schutz“
* „Verbot o.k., Umsetzung daneben“
* „Problemverlagerung“
* „Frei lassen wäre das Todesurteil“
* „Schade für die Schweiz und die Delphine“
* „Nur umplatziert“ …
(Quelle: 20 Minuten)

Ob die vermeintlichen Tierschützer (allen voran der laut seiner WDSF-Website hauptberuflich als Steuerberater agierende Jürgen Ortmüller und der Buch-Autor im Eigenverlag Andreas Morlok), die durch ihre Proteste und die Verbreitung von unbewiesenen Sensationsmeldungen letztendlich das Aus für die Delfin-Lagune bewirkt haben, an die Zukunft der Tiere gedacht haben, bezweifle ich stark. Bei früheren Verlegungen von Delfinen ins Ausland sind sie jedenfalls nach dem Motto verfahren: „Aus den Augen, aus dem Sinn“ …

Siehe dazu auch folgende MEERESAKROBATEN-Beiträge:
* Ortmüller feiert Schließung des Delfinariums in Münster
* Ortmüller poltert wieder los
* Kritischer Kommentar zu Andreas Morloks Aktion „Delfinbefreiung“

3 Kommentare

  1. Es ist traurig, dass aus rein ideologischen Gründen und ohne sachgerechte Bewertung der tatsächlichen Situation eines der schönsten und durchweg vorbildlich geführten Delfinairen geschlossen werden muss.
    Inzwischen war ich schon vier Mal (und ausschließlich wegen der Delfine) in Connyland und kenne auch den betreuenden Biologen auch persönlich. Die Betreuungsintensität und Sachkunde wird nur von ganz wenigen Anlagen in vergleichbarer Form geleistet und unterscheidet sich erheblich von dem, wie in anderen Delfinhaltungen mit den Tieren gearbeitet wird:
    Während wissenschaftliche Zoos (z.B. Nürnberg, Dusiburg, Haderwijk usw.) eher bemüht sind, das Zusammenleben der Tiere untereinander möglichst wenig zu beeinflussen, sind in Connyland die Tierpfleger in das Sozialleben der Delfine sehr stark integriert. Auf Hunde übertragen enstpricht dies in etwa dem Unterschied zwischen Hofhund und Schoßhund.
    Dieser Unterschied ist auch für Außenstehende kaum zu übersehen: So kommunizieren die Connyland-Delfine intensiv mit Menschen (auch mit Besuchern), beobachten sie und haben ganz offenbar Spaß an deren Reaktionen, während die Delfine in anderen Anlagen sehr viel stärker unter sich bleiben.

    Unabhängig von der baulichen und mikrobiologischen Ausstattung der künftigen Anlage wird es für die Tiere vermutlich eine gewaltige und nicht unbedingt erfreuliche Umstellung werden.
    Mit jedenfalls tun die Delfine wirklich Leid, die in Connyland mit einer kaum zu bemängelnden Anlage und hoch egagierten Betreuern ein abwechslungsreiches und erkennbar entspanntes Leben hatten.

    Wenigstens stehen unsachgemäße Auswilderungsversuche à la Ric O'Barry nicht auf der Bedrohungsliste von Chicky, Angel und Secret.

    geschrieben von Norbert
    1. Norbert, ich kann mich deiner Betrachtungsweise nur anschließen. Ich komme gerade selbst aus den Einrichtungen in Harderwijk und Duisburg zurück. Auch dort habe ich erlebt, wie fürsorglich und vorbildlich mit den Tieren umgegangen wird, obwohl Harderwijk eine ganz andere Philosophie verfolgt als Duisburg (dazu mehr in meinem nächsten MEERESAKROBATEN-Beitrag).

      Die Tiere zeigten in Holland und in NRW ein Verhalten, das ich nur als total entspannt und fröhlich interpretieren kann. Es ist ein Jammer, dass die selbst ernannten Tierschützer mit ihren All-round-Schließungs-Erzwingungen so viel kaputt machen – zuallererst gefährden sie das Wohlbefinden der Tiere, die sie angeben, schützen zu wollen.

      geschrieben von Susanne
  2. Jetzt haben wir den Salat. Die 3 Delfine, die in Connyland ein echtes Zuhause hatten, kommen also irgendwohin in die "Verbannung", irgendwohin, wo es ihnen hundertprozentig nicht besser gehen wird als da, wo sie jetzt sind. Haben die "Tierschützer" mit ihren „Aktionen“ also irgendwas Positives bewirkt? Nein! Die Connyland-Delfine werden lediglich verschoben.

    Meiner Ansicht nach ging es Ortmüller und Morlok aber eh noch nie um das Wohl der Delfine! Es ging (und das ist meine nach §5 GG geschützte Meinung) immer nur um deren Selbstdarstellung.

    Ortmüllers weitgestreutes PR-Material, das von den Redaktionen weder ausgewählt noch geprüft wird, helfen Delfinen genausowenig wie Morloks unprofessionelle Pinger-Versenk-Aktionen. Die ganzen Aktionen dieser „Tierschützer“ brachten bisher gar nichts, zumindest nicht für die Tiere, für die sich beide gemeinnützigen Organisationen angeblich einsetzen.

    Ich habe vielmehr den Eindruck, dass weltweit nur noch mehr Delfinarien gebaut und weltweit noch wesentlich mehr Delfine und Walartige geschlachtet werden als vor dem Erscheinen dieser beiden Einmann-Organisationen.

    Mir tun die Connyland-Delfine echt leid, ist die Lagune in Lipperswil doch eine der größten und schönsten Delfinarien, die ich kenne. Was soll nun mit den Tieren geschehen?

    „Tierschützer“, ihr könnt echt stolz sein auf eure Leistung!

    geschrieben von Rüdiger

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