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Ostsee-Delfin ist verletzt


Freddy, der „Ostsee-Delfin“, der sich seit einigen Wochen in der Kieler und Eckernförder Bucht aufhält, hat eine Wunde am Hals. Sie sieht recht tief aus.

Der verletzte Ostsee-Delfin (Foto: Tauchen & Meer)

Der verletzte Ostsee-Delfin
(Foto: Tauchen & Meer)

Ob sie von einem Bootspropeller oder von einem Angelhaken herrührt oder deren Entstehen eine ganz andere Ursache hat, vermag ich nicht zu beurteilen.

Verletzte Delfine gibt es meist dort, wo sich Menschen aufhalten. So berichten die Beobachter der Sarasota Bay (Florida) und der Port-River-Mündung in Australien regelmäßig über ortsansässige Große Tümmler, die Wunden durch Angelhaken, Angelschnüre und anderes Fischereigerät aufzeigen oder welche von einem Bootspropeller herrühren.

Delfin sucht sexuelle Annäherung

Thorsten Peuster von der Tauchschule „Tauchen & Meer“ war dem Delfin schon ganz nahe. Er berichtet in der Eckernförder Zeitung darüber, wie er die Begegnung empfunden hat.

Während eines Tauchgangs von Peuster mit zwei seiner Kollegen hielt sich Freddy eine Stunde lang in deren Nähe auf. „Er kam uns ganz nah, und wenn wir ihn mal nicht beachtet haben, hat er uns mit der Schnauze angestubst“, so Peuster. Er hat sich sogar fest an die Taucher geschmiegt. Wenn die Taucher mit dem Kopf nickten, einen Kopfstand machten und Pirouetten drehten, ahmte Freddy diese Übungen nach.

Peuster war vor allem von den Augen des Großen Tümmlers angetan und kommentiert sein Gefühl folgendermaßen: „Wenn dir so ein Delfin in die Augen guckt, dann geht das durch Mark und Bein. Man hat das Gefühl, er guckt dir in die Seele.“

Die Taucher konnten auch ein eindeutiges Paarungsverhalten bei Freddy feststellen. Offenbar nutzt Freddy die Menschen für einen Ersatzkontakt, da er ohne Artgenossen unterwegs ist.

Dieses Verhalen kennt man auch von anderen solitär lebenden Großen Tümmlern. Wobei es bei solchen Verbindungen auch schon mal recht rau zugehen kann. Siehe dazu den Meeresakrobaten-Artikel Delfine und Menschen.

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