Der Meeresbiologe Bruno Diaz Lopez, den ich 2009 persönlich in seiner Delfin-Forschungsstation auf Sardinien kennengelernt hatte, veröffentlichte jüngst eine Studie über fotografische Identifikationsdaten von Großen Tümmlern an der nord-westlichen iberischen Küste (Spanien).
Delfine lassen sich von Menschen offenbar nicht stören
Zusammen mit seinen Mitarbeitern stellte Bruno fest, dass sich die Großen Tümmler das ganze Jahr über in einem stark von menschlichen Aktivitäten beeinflussten Untesuchungsgebiet aufhielten. Die lokale Häufigkeit reichte von 56 im Herbst 2014 bis 144 im Winter 2015.
Die festgestellte Überlebensrate war hoch und konstant, was auf keine Sterblichkeit und keine dauerhafte Abwanderung (Anmerkung MEERESAKROBATEN: aufgrund von anthropogenen Einflüssen) hindeutet.
Saisonale Abwanderung
Die zeitlichen Abwanderungsraten variierten saisonal und waren von Herbst bis Winter niedriger. Dies deutet darauf hin, dass die Delfine es bevorzugen, in der Winterperiode ein bestimmtes Gebiet aufzusuchen. Wahrscheinlich liegt dieses Verhalten an dem Beutevorkommen in dieser Region.
Diese Ergebnisse liefern wichtige Basisinformationen in einem Gebiet, das erheblichen anthropogenen Belastungen ausgesetzt ist, sowie für zukünftige Vergleiche mit anderen Populationen ähnlicher Merkmale unter dem Druck menschlicher Aktivitäten wie Fischerei und Aquakultur.
(Quelle: Marine and Freshwater Research)