Seit die Meere immer wärmer werden, ziehen die Kälte liebenden Heringe weiter nach Norden. Gefolgt werden sie von Buckelwalen.
An der nordnorwegischen Küste schlagen diese sich dann die Bäuche mit Fisch voll.
Die Wege von Buckelwalen und Orcas
Forscher nutzten die Gepflogenheit der Wale, in der Nähe der Küste aufzutauchen. Sie statteten zwischen 2014 und 2019 27 Buckelwale und 25 Orcas mit Satellitensendern aus.
Evert Mul und seine Kollegen von der Arktischen Universität von Norwegen in Tromsö verfolgten fünf Jahre lang die Wege der Tiere per GPS.
Zwischenstopp
Offenbar benutzen die Buckelwale die nordnorwegische Küste als eine Art Zwischenstopp. Im Sommer sind sie in der Barentssee (einem Randmeer des Arktischen Ozeans) anzutreffen. Auf ihrem Rückweg in die Karibik machen sie in Norwegen halt.
Allerdings kostet sie der Abstecher Zeit. Im Paarungsgebiet verbringen die Tiere dann oft nur einen Tag, bevor es wieder in den Norden geht. Diese Zeit reicht jedoch evtl. nicht aus, um für Nachwuchs zu sorgen.
Fast wie in einem Sushi-Restaurant
Eine andere Beobachtung machten die Forscher bei den Orcas. Diese versammeln sich oft in großer Anzahl rund um ein Fischerboot.
Sie schwimmen den Langleinen hinterher und schnappen sich die fette Beute vom Haken. „Es ist fast so wie in Sushi-Restaurants, wo die befüllten Teller auf den Transportbändern an einem vorbeiziehen“, vergleicht Evert Mul das Verhalten der Orcas mit den Gewohnheiten der Menschen.
Die Kehrseite der Medaille ist, dass sich die Wale in Netzen verheddern oder von den Fangleinen eingewickelt werden. Außerdem kann der Krach der Schiffe das Gehör der Wale schädigen und die Propeller können die Tiere verletzen.
(Quelle: Klimawandel und Mensch beeinflussen Wanderverhalten)