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Aus Walen wurde Margarine …


Deutschland war im Dritten Reich eine der größten Walfangnationen der Welt.

Harpunenspitze und Flensmesser (Foto: Susanne Gugeler)

Dokumentation ruft Erinnerung zurück

Mit dem Film „Walfang unterm Hakenkreuz“, der heute im Ersten um 23:30 Uhr ausgestrahlt wird, lässt und Frido Essen rückblickend am damaligen Massaker teilhaben.

„100.000 Packungen Margarine schwimmen hier“, hört der Zuschauer die Wochenschau-Stimme und er sieht, wie ein Wal getötet wird. Der Meeresgigant soll die Bevölkerung im Nationalsozialismus mit Fett versorgen.

Fettlücke sollte geschlossen werden

Deutschland ist – neben anderen Ländern – schuld daran, dass die Wale fast zum Aussterben gebracht wurden.

Um eine „Fettlücke“ zu schließen, wurden im Jahr 1935 in Deutschland sieben Fangflotten mit über 50 Fangschiffen gebaut, die dann von Bremerhaven und Hamburg aus in die Antarktis aufbrachen.

Pro Tag wurden im Südpolarmeer bis zu 40 Wale gefangen. Zwischen 1936 und 1939 mussten mehr als 30.000 Blau- und Finnwale ihr Leben lassen.

Waschpulver und Margarine

Vorangetrieben wurde der Fang von den Firmen Henkel und Walter Rau. Sie verarbeiteten die Kolosse zu Waschpulver und Margarine.

Ein Fangboot aus der damaligen Zeit kann man heute im Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven ansehen.

Aus Walfangschiffen wurden U-Boot-Jäger

Im Frühjahr 1939 endete der deutsche Walfang. Die Fangschiffe wurden zu U-Boot-Jägern.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Walfang jedoch weiter. Der griechische Reeder Aristoteles Onassis heuerte erfahrene Waljäger aus Deutschland an und schickte diese zum Walfang in die Antarktis.

Erst 1956 endete dieses Kapitel, nachdem Onassis seine Schiffe nach Japan verkauft hatte. Margarine wurde inzwischen aus Pflanzen hergestellt.
(Quellen Zehntausende Wale für Margarine getötet und Das Erste)

4 Kommentare

  1. Hallo Oliver,
    es gibt immer Gelegenheit, etwas dazu zu lernen.
    Ich empfehle Dir daher, bei Google den 2007 bei „Spiegel-Geschichte“ erschienenen Bericht „Tierliebe Menschenfeinde“ von Helene Heise zu suchen.
    Darin geht es u. a. um Hitlers Zuneigung zu seiner Schäferhündin „Blondi“, die legendär ist, und mehr.
    Dass strenger Tierschutz und Verachtung für Menschen für die Nazis ohne weiteres zusammengingen, beweist u. a. auch die Geschichte des „Reichstierschutzgesetzes“ von 1933.
    Ich denke, der Artikel kann dazu beitragen, meinen ersten Kommentar zu untermauern.
    Liebe Grüße
    Rüdiger

    geschrieben von Rüdiger Hengl
    1. Danke Rüdiger; ich komme aber wohl erst am Wochenende dazu, mir das zu Gemüte zu führen. Ich dachte jetzt aber nicht so sehr an die „Liebe zum Schäferhund“, sondern allgemein die EInstellung der Rechtsextremen zu Themeen wie Tier-, Natur- und Umweltschutz. Eine Partei wie die AfD, die den menschengemachten Klimawandel insgesamt leugnet, ist meiner Meinung nach nicht unbedingt sehr „tierfreundlich“ – es sei denn als Feigenblättchen…

      geschrieben von Oliver
  2. Dabei werden – wenn ich mich recht entsinne – Nazis (darf man dieses Wort heute überhaupt noch verwenden?)doch immer als Tierschützer dargestellt.

    geschrieben von Rüdiger Hengl
    1. Das wäre mir neu, dass die sich als Tierschützer besonders hervortun würden…

      geschrieben von Oliver

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