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Delfine geraten in die Netzfalle


Nahe der französischen Atlantikküste bringen Fischerboote täglich tausende Kilometer Netze aus.

Gemeine Delfine (Gibraltar/Spanien)
(Foto: Rüdiger Hengl)

Darin verfangen sich nicht nur Fische, sondern auch Delfine.

Viele tote Tiere werden angespült

Vor allem im Winter suchen Delfine die Küstengebiete im nordöstlichen Teil des Atlantiks auf.

In diesem Jahr wurden bis Februar bereits mehr als 90 tote Delfine an Frankreichs Küsten angespült. In den vergangenen drei Jahren waren es durchschnittlich 1.100 Tiere.

Doch die Zahlen erfassen nur die Kadaver, die angespült werden. Wahrscheinlich müssen bis zu zehnmal so viele Delfine ihr Leben lassen. Ihre Körper bleiben unentdeckt, da die toten Tiere auf den Meeresboden sinken.

Fast alle Kadaver tragen Netzspuren

90 Prozent der untersuchten Tiere tragen Netzspuren.

Sind die Delfine einmal in die Falle mit den dünnen Nylonfäden geraten, kommen sie darin qualvoll um. Sie können nicht mehr zum Luftholen auftauchen.

Starke Rötungen der Lunge weisen auf ein Ersticken als Todesursache hin. Die Lungen der Delfine sind mit Schaum gefüllt. Der stammt von zerstörten Lungenzellen.

Tiere, die sich aus den Netzen befreien können, verenden oft an ihren Verletzungen.

Saisonale Fangverbote könnten helfen

Abhilfe für das Leiden der Delfine könnten Fangverbote in bestimmten Gebieten und während bestimmter Zeiten schaffen, sagt Hélène Peltier von der Beobachtungsstelle für Meeressäuger.

Die internationale Meeresforschungseinrichtung ICES schlägt Fangpausen von Dezember bis März sowie im Juli und August vor. Das sind die Zeiten, in der Delfine vermehrt in Küstengebieten auftauchen.

Frankreichs Regierung setzt auf Pinger

Frankreichs Regierung sperrt sich allerdings bisher gegen Fangverbote.

Paris setzt dagegen seit 2019 auf die Verwendung von akustischen Vergrämern (Pingern) an Schleppnetzen. Aus Expertensicht reicht diese Maßnahme allerdings nicht aus.
(Quelle: geo.de)

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